BundesratStenographisches Protokoll838. Sitzung / Seite 73

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Stolz und froh bin ich, dass wir von der FPÖ bei dieser Novelle des Fortpflanzungs­medizinrechts-Änderungsgesetzes nicht mitgemacht haben und die Meinung der ande­ren Parteien nicht teilen. Gerade die Zulassung der Eizellspende wirft besondere Fra­gen auf. Diese kommt nicht nur in einigen Fällen einer gewissen Ausbeutung der Frau gleich, sondern es wird damit der Kommerzialisierung Tür und Tor geöffnet. Es scheint so, dass damit wirklich ein Gewerbe installiert werden soll. Es darf doch nicht sein, dass eine Eizelle zur Handelsware wird und das Kind zwischen einer biologischen und einer genetischen Mutter steht. Sorgt man sich wirklich um die Paare, die keine Kinder bekommen können, oder hat man einfach nur das Geld im Sinn? Identitätsprobleme und gesellschaftliche Komplikationen sind damit bereits vorprogrammiert. Die Kinder sollten im Mittelpunkt stehen.

Diese Gesetzesnovelle hat große gesundheitliche und psychologische Probleme bei den Betroffenen zur Folge. Berichte über Risiken gibt es viele. Gerade wenn wir unse­ren Blick in das bereits angesprochene Ausland richten, sieht man, dass dabei immer wieder Folgeschäden auftreten können. Nierenversagen, geschwollene Eierstöcke und Wasser im Bauchraum einer Frau sind keine Seltenheit. Es kommt einem so vor, als wäre die Reproduktionsmedizin ohnehin nur auf Profit aus.

Die Einführung der Präimplantationsdiagnostik, mit der eine Auswahl zwischen unwer­tem und lebenswertem Leben ermöglicht wird, ist ebenso äußerst kritisch zu hinterfra­gen. Es stellt sich nämlich auch die Frage, wo das Ganze hinführt. In Großbritannien wurde vorgestern erlaubt, dass ein Kind sogar aus mehreren Personen entstehen kann. Zudem gibt es bereits auch hier in Österreich Stimmen, die eine Leihmutterschaft für Homosexuelle wollen. Dies ist ethisch nicht akzeptabel, und ich frage mich, ob es wirklich ein Ziel ist, dass wir mit Menschenleben so umgehen. Wo ist der Wert eines Menschenlebens?

Ich muss entschieden und vehement betonen, dass ich mir so etwas für Österreich und gerade auch für mein Heimatland Vorarlberg nicht wünsche. Eigentlich sollten die Fa­milien im Mittelpunkt unserer Gesellschaft stehen, so wie es die Natur auch vorge­sehen hat. Dies sollte ein Ort sein, wo Kinder geliebt werden, wie sie sind. Mit Men­schenleben darf man nicht herumspielen. Leider wird das mit diesem neuen Gesetz geändert und unsere Kinder zu einem Objekt der persönlichen Glückserfüllung herab­gesetzt. Ich frage mich da schon: Wo bleiben die Rechte der Kinder?

Bezüglich gleichgeschlechtliche Paare muss auch erwähnt werden, dass eine künstli­che Befruchtung dazu führt und von vornherein die Absicht besteht, dass das Kind oh­ne leiblichen Vater aufwächst. Kinder haben ein Recht auf Mutter und Vater. Vaterlo­sigkeit beziehungsweise eine allgemeine Elternlosigkeit ist bei Pflegekindern und Wai­senkindern schon traurig genug. Dieser Umstand wird jetzt gezielt und bewusst er­zeugt. Familienrecht und vor allem auch Kinderrechte sprechen ganz klar gegen dieses neue Fortpflanzungsmedizinrechts-Änderungsgesetz.

Wir von der FPÖ-Fraktion sind entschieden gegen diese Gesetzesnovelle und werden unsere Zustimmung nicht erteilen. (Beifall bei der FPÖ.)

12.36


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Schreuder. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.37.01

Bundesrat Marco Schreuder (Grüne, Wien): Herr Präsident! Frau Ministerin! Auch von­seiten unserer Fraktion wünschen wir natürlich der Gesundheitsministerin Oberhauser baldige Genesung und alles, alles Gute. Es ist wichtig, das gerade jetzt, in diesem Mo­ment, zu sagen.

 


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