BundesratStenographisches Protokoll840. Sitzung / Seite 95

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Präsidentin Sonja Zwazl: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Tiefnig. – Bitte.

 


14.34.15

Bundesrat Ferdinand Tiefnig (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kollegin Mühlwerth, Sie haben wieder einmal das Thema, die Jugendlichen sind alle schlecht, nach vor ge­kehrt. Ich kenne kaum Jugendliche, die von Haus aus schlecht sind, sondern meistens stecken die Familien dahinter. (Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.) Die Jugendli­chen, die ich kenne, muss ich sagen, leisten Hervorragendes. Sie engagieren sich im Bereich der Freiwilligkeit, in Firmen. Natürlich brauchen wir seitens des Bildungsminis­teriums ein Bildungsprogramm, das dementsprechend aufgestellt ist; aber die Wege, die unsere Ministerin eingeschlagen hat, sind, glaube ich, sehr zukunftsweisend.

Ich gehe nur auf ein paar Punkte ein. Wichtig an diesem Strategiepapier sind sicherlich auch das Recht der Kinder und das Recht auf Arbeit. Das Programm, welches die Bun­desregierung für die Zukunft erarbeitet hat, nämlich 16 oder 18 neue Lehrberufe zu entwickeln, damit auch die Jugendlichen wieder neue Berufszweige erlernen können, entspricht unserem Bestreben. Das ist eine wichtige Strategie, die in der Regierungs­klausur ausgearbeitet worden ist.

Ein weiterer Punkt, der auch in der Strategie vorkommt, ist das Thema der Sicherheit und Cyberkriminalität. Sie, Frau Kollegin, haben sich ja nur auf die dementsprechend negativen Themen bezogen. Das Ministerium hat hier zu vielen Bereichen schon Work­shops gestartet. Das waren über tausend Workshops österreichweit, in denen Eltern auch darauf aufmerksam gemacht wurden, worauf sie in Bereichen wie der Cyberkri­minalität, Mobbing oder auch dem Dschihadismus achten sollten und wie solche Sa­chen im Internet verbreitet werden. Darauf gilt es, glaube ich, in Zukunft noch größeres Augenmerk zu lenken.

Hier auch ein Dankeschön an die Frau Minister. Sie waren in diesem Bereich eine Vor­reiterin, und Europa zieht jetzt schön langsam nach.

Ein Thema, wo sich unsere Ministerin auch sehr engagiert, ist der Schutz beim Sport. Kinder und Jugendliche können im sportlichen Bereich oft Überdurchschnittliches leis­ten. Deshalb muss man wirklich schauen, dass keine Schäden aufgrund von Sportver­letzungen bei der Jugend zurückbleiben. Deutschland ist hier auch ein Vorreiter, man sieht dies besonders im sportlichen Bereich, wo Mädchen und Jungen erst ab einem gewissen Alter zu bestimmten Sportarten, entsprechenden Kampfsportarten in interna­tionalen Wettbewerben herangezogen werden. Wir in Österreich beziehungsweise Sie, Frau Minister, haben mit unserer Skifahrerin Marlies Schild eine Aktion gestartet, die sehr weitreichend ist, damit man sieht, welche Verletzungen möglich sind, wenn Kinder noch im Wachstumsalter sind. Und ich glaube, das ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir auch einzigartig unterwegs sind.

Ein weiterer Punkt bei uns ist natürlich die Lehre mit Matura. Europa schaut nach Ös­terreich, wo wir dank der Wirtschaftskammer wirklich einen hervorragenden Start hin­gelegt haben. Die Lehre mit Matura genießt hohe Anerkennung in Europa, und ich glaube, diesem Weg des dualen Ausbildungsmodells müssen wir auch weiterhin fol­gen.

Auch das Thema Europa 2020 muss den Jugendlichen als Ziel nähergebracht werden, wobei wir auch schauen müssen, dass Jugendliche in Österreich sich in Zukunft im Eh­renamt und im Sozialbereich wiederfinden. Ich glaube, das sind Themen, die in vielen Ländern Europas fehlen, und da ist Österreich sicherlich ein Land, das die Vorreiterrol­le hat.

 


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