BundesratStenographisches Protokoll841. Sitzung / Seite 23

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Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Dr. Harald Mahrer: Wenn ich die Unterlage richtig im Kopf habe, sind für die Er­höhung der Forschungsprämie Mindereinnahmen in der Höhe von 80 Millionen € vor­gesehen. Es sind 80 Millionen €.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Mühlwerth.

 


Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Mir ist selbstverständlich klar, dass Sie als Staatssekretär des Wissenschaftsministeriums die Arbeit dieses Ministeriums natürlich verteidigen und hier nicht sagen werden, was alles vielleicht doch nicht so toll läuft.

Aber nicht alle Wissenschafter sind so überzeugt davon, dass Ihr Programm so gut ist. Es gibt gerade im Bereich der Grundlagenforschung ziemlich viel Kritik, dass da zu wenig gemacht wird, und es wandern ja auch Spitzenwissenschafter ab, was wir ja nicht wollen. Wir sind in den letzten Jahren auch in den weltweiten Ranglisten immer zurückgefallen.

Was werden Sie also tun, um Spitzenwissenschafter zu halten und den Wissenschafts­standort Österreich und im Speziellen Wien wieder zu heben?

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Herr Staatssekretär, bitte.

 


Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Dr. Harald Mahrer: Wenn Sie auf die angesprochene Debatte rund um Herrn Pen­ninger rekurrieren: Das ist ein Verfahren, das Herr Professor Zeilinger in seiner Funk­tion als Präsident der Akademie der Wissenschaften führt.

Es ist in dem Fall keine Berufungsabwehrverhandlung betreffend eine Professur, son­dern Herr Penninger soll – so habe ich das den Medien entnommen, und das ist alles medienöffentlich – eine Leitungsfunktion, eine Managementfunktion in einer großen deutschen Forschungsgesellschaft übernehmen. Das ist etwas grundsätzlich anderes, als er in Österreich macht. In Österreich leitet er in forscherischer Hinsicht ein großes Team und forscht.

Es ist ihm persönlich natürlich unbenommen, eine andere Rolle einzunehmen und in Zu­kunft mehrheitlich managementmäßig tätig zu sein. Es gibt diesbezügliche Gespräche zwischen der Akademie der Wissenschaften und ihm. Die Stadt Wien und wir als Haus unterstützen die Akademie, wenn das notwendig ist.

Es geistern eine ganze Menge Zahlen durch die Medien, die ich alle nicht bestätigen kann. Man wird sehen, was bei den Verhandlungen zwischen der Akademie und Herrn Penninger herauskommt. Das ist aber ein ganz normales Verfahren. Berufungsver­handlungen oder sonstige Verhandlungen, wenn man einen Spitzenwissenschaftler oder ein Team behalten will, finden die ganze Zeit statt. Das geht ein bisschen durch die Medien, weil Herr Penninger ein bisschen bekannter ist als andere.

Wir haben – ich bringe Ihnen ein Beispiel – eine Reihe von ganz ausgezeichneten Wis­senschafterinnen und Wissenschaftern am ISTA in Gugging. Es ist weitestgehend un­bekannt, dass sich das in der Zwischenzeit, in den letzten fünf Jahren, zu der Top-Wis­senschaftseinrichtung in ganz Europa entwickelt hat. Erst kürzlich ist die Einrichtung für das beste Doktorandenkolleg europaweit ausgezeichnet worden.

Dort wird ganz anders an die Sache herangegangen als in vielen anderen Einrich­tungen, wir erhoffen uns daher dort potenzialmäßig wahnsinnig viel. Die suchen nach Einzelpersonen, da kann sich jederzeit jede Person aus der ganzen Welt bewerben, wenn sie Spitzenwissenschafter oder Spitzenwissenschafterin ist. In einem ganz stren­gen Verfahren wird dann überprüft, ob man die dort haben will.

Da wird nicht nach Feldern besetzt, sondern die Leute kommen, und dann werden um die rundherum Felder aufgebaut. Ein ganz radikaler Ansatz, den sonst nur das Okina-


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