BundesratStenographisches Protokoll841. Sitzung / Seite 62

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sen. Jeder Vierte, der zu den Soldaten will, ist zu dick. Und die Zuckerindustrie hat sich mit unglaublichen finanziellen Mitteln gegen die Bedrohung ihrer Interessen gewehrt. Das heißt, die amerikanischen Gesetzgeber haben es zugelassen – das ist heute noch so –, dass dort eine Zuckerüberernährung mit all ihren Problemen stattfindet.

Was will ich dazu sagen? – Dass natürlich diese Maßnahmenkataloge, die es durchaus auch gibt, sehr ernst zu nehmen sind und dass man da auch entsprechende Maßnah­men ins Auge zu fassen hat.

Ein weiteres Thema, das hochinteressant ist: In Österreich hat ja das Bundesheer jetzt das Aluminiumgeschirr gesperrt. Es ist nicht mehr im Einsatz – Alu „auf der Abschuss­liste“. Da muss man sich aber schon fragen: Welche Auswirkungen hat das auf den Alltag, wenn man bedenkt, wie viele aluverpackte Getränke in Österreich täglich kon­sumiert werden? Ich habe noch nichts davon gehört, dass das ein Gesundheitsproblem sein soll. Bei Deosprays weiß man schon, dass Alu problematisch ist und bei Frauen zu Brustkrebs führen kann.

Was hat der Gesetzgeber hier vor? Was hat die Gesundheitspolitik hier vor? Ist Alu als Verpackung für Lebensmittel ein Irrweg? Ist dagegen auch entsprechend vorzugehen? Auch hier zeigt sich, dass womöglich auch neuartige Verpackungsformen unter Um­ständen neuartige Gesundheitsprobleme gebracht haben und dass man sich – wenn das Bundesheer Alugeschirr schon nicht mehr zulässt – die Frage stellen muss: Was hat der Gesetzgeber vor? Was hat die Gesundheitspolitik vor? Ist zum Beispiel das täglich teilweise sogar mehrfach konsumierte Getränk oder Lebensmittel aus der Alu­dose als Verpackung ein Problem? Von so manchem Inhalt will ich, wenn ich wieder an den Zucker denke, ja gar nicht reden.

Lebensmittelsicherheit ist für mich ein Kernthema der Gesundheitspolitik, und damit auch der Verbraucherschutz beziehungsweise die Biobestimmungen. Sieht man sich zum Beispiel die österreichische Fleischversorgung an, so werden in Österreich 61 Pro­zent Schweinefleisch konsumiert, 18 Prozent Rindfleisch, 17 Prozent Geflügel und 4 Pro­zent sonstiges Fleisch. Wenn es aber um die Biofleischkonsumation und ‑versorgung geht, wie sieht es da aus? – Beim Schweinefleisch sind es 2 Prozent, beim Rind 4 und bei Geflügel 4 Prozent. Das heißt, der Anteil ist de facto ja gar nicht messbar. Die 2 Prozent beim Schweinefleisch sind ein Zeichen, dass auch da wieder die Tierhaltung zum Problem wird, dass es anscheinend wirtschaftlich nicht mehr machbar ist, eine entsprechende qualitative Versorgung mit hochwertigen Fleischprodukten in Österreich zustande zu bringen.

Das heißt, in diesem Themenkatalog gibt es viele Aufgaben, die sich stellen. Der Bür­ger hat ein Recht auf eine Gesundheitspolitik, die nicht wegschaut, die handelt, die nicht ignoriert, die sich auch nicht von Interessenlagen kaufen lässt, sondern die tat­sächlich – abgesehen von den aktuellen Diskussionen, die es gibt – besonders im Be­reich der gesunden Ernährung sozusagen ein Gesundheitsfundament zu errichten hat.

Das zeigt, dass Österreicher, wenn sie die entsprechenden Rahmenbedingungen ha­ben, auf eine gesunde Zukunft setzen. Das wünsche ich mir, und das wünschen wir uns. Deshalb sehen wir im Bereich der Gesundheitspolitik viel Arbeit vor uns, die wir nur gemeinsam werden bewältigen können. (Beifall bei der FPÖ.)

11.17


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Köberl. – Bitte.

 


11.17.15

Bundesrätin Johanna Köberl (SPÖ, Steiermark): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat! Gesundheit ist unser


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