BundesratStenographisches Protokoll841. Sitzung / Seite 61

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Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dörfler. – Bitte.

 


11.10.13

Bundesrat Gerhard Dörfler (FPÖ, Kärnten): Geschätzter Herr Sozialminister, liebe Grü­ße an die Gesundheitsministerin und vor allem gute Besserung! Ich möchte dazu fest­halten, dass ich es – als eines von acht Kindern einer Mutter, die vor 45 Jahren eine Krebserkrankung hatte – sehr zu schätzen weiß, dass eine Ministerin, in ihrer sehr per­sönlichen Situation, mit ihrer Krankheit so öffentlich umgeht und damit vielen Men­schen Hoffnung gibt, dass auch eine schwere Erkrankung keine Hoffnungslosigkeit und keine Chancenlosigkeit bedeutet. Das möchte ich grundsätzlich angesichts dieser Hei­le-Welt-Gesellschaft sagen, dass dadurch die Frau Bundesministerin Oberhauser sicher ein emotioneller Hoffnungsträger für viele Menschen, besonders auch für Frau­en, ist.

Zur Jahresvorschau ist vieles zu sagen. Da geht es um das Wasser, wobei ich gleich festhalten möchte, dass das Wasser ein Tabuthema ist. In der letzten europäischen Wahlauseinandersetzung hat ja das Wasser-Thema auch eine Rolle gespielt. Wasser gehört den Österreicherinnen und Österreichern. Die höchste Qualität, die wir haben, ist zu schützen und keinesfalls in irgendeiner Form spekulativen oder monetären Spie­lern zur Verfügung zu stellen.

Gerade wenn wir an unsere Bundeshauptstadt denken: Die Wiener Wasserversorgung aus den Hochquellenwasserleitungen ist eigentlich in Wirklichkeit tatsächlich ein Jahr­hundert- oder ein Jahrtausendereignis. Wenn man aus Neu-Delhi kommt, wo man kein Leitungswasser trinken kann, ist das Erste, das man in Österreich hat, unser so gut ge­schütztes Wasser.

Es ist hochinteressant, dass heute einige österreichische Tageszeitungen über die Er­nährungs- und damit auch über die Gesundheitsentwicklung berichten, und das zeigt schon: Das Thema neuartige Lebensmittel hat auch neuartige Gesundheitsprobleme hervorgerufen.

Wir müssen heute im „Kurier“ die Schlagzeile lesen: Gesundheitsalarm! Die Europäer werden immer dicker. Bis 2030 ist jeder Dritte fettleibig, und das wird auch an Öster­reich nicht vorbeigehen. – Da sieht man schon, dass gerade im Bereich der Ernährung der Schlüssel zur Gesundheit liegt und dass viele sogenannte neuartige Ernährungs­möglichkeiten und -angebote in Wirklichkeit Krankheiten und sozusagen eine volksge­sundheitliche Entwicklung mit sich bringen, die tatsächlich mehr als bedenklich ist. Wenn wir davon ausgehen müssen – dazu gibt es eine Statistik –, dass 2030 laut WHO in Österreich 51 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer fettleibig sein werden – nicht sollen, sondern werden –, dann ist das mehr als bedenklich.

Ich sage, dass die Gesundheitspolitik besonders auch Ernährungspolitik ist und dass wir hier auch dafür Sorge tragen müssen, dass europäische „Schlechterstandards“ nicht über österreichische „Besserstandards“ darübergestülpt werden und dass wir den Fehlentwicklungen, die wir auch in Österreich haben, massiv entgegenwirken müssen.

Ich habe hier einen Artikel aus der „Presse“. Da berichtet man über die Zuckerindustrie in den USA – und alles, was die Amerikaner anstellen, kommt ja irgendwann nach Eu­ropa und schlimmstenfalls auch nach Österreich. Da schreibt man:

„Wenn eine mächtige Industrie ihre Interessen bedroht sieht, was tut sie dann? () 2003 wollte die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Verringerung des Zuckerkonsums emp­fehlen, nicht mehr als zehn Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien sollte freier Zucker ausmachen.“

Es gibt in den USA eine Epidemie der Fettleibigkeit. In den USA hat sich diese Epi­demie laut Militärärzten zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit ausgewach-


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