BundesratStenographisches Protokoll842. Sitzung / Seite 22

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und trainiert werden und dass vor allem Präsentationstechniken erlernt werden, die man für ein eventuelles Studium sehr wohl braucht. Diese Fähigkeiten braucht man, wenn man während eines Studiums Arbeiten erstellt, man braucht das als Teil von mündlichen Prüfungen auch in einer Fachhochschule oder auch, wenn man einen Beruf ergreift: Auch dann soll man sich selbstbewusst präsentieren können.

Die ersten Rückmeldungen aus den Schulen betreffend diese vorwissenschaftliche Arbeit zeigen, dass die Präsentationen sehr wohl sehr gut und selbstbewusst erfolgt sind und dass die Präsentationen nur vereinzelt fehlgeleitet dargestellt waren. Jedenfalls ist diese vorwissenschaftliche Arbeit als ein Teil der dreiteiligen Reife- und Diplomprüfung sehr wohl wichtig. Im Hinblick auf das nächste Jahr kann man noch über das eine oder andere Detail etwa beim Zitieren reden, etwa wie man das ein­rechnen und mehr Klarheit schaffen beziehungsweise noch Veränderungen vorneh­men kann.

Prinzipiell sind die ersten Rückmeldungen aber sehr positiv, und der Sinn und Zweck dieser vorwissenschaftlichen Arbeiten ist, dass man sich nicht nur einer schriftlichen Klausur und einer oder mehreren mündlichen Maturafragen unterzieht, die man sich im Jänner aus einem Pool ausgesucht hat, sondern dass die jungen Menschen auch üben und lernen, eigenständig in Büchern, im Internet et cetera zu recherchieren und sich entsprechend zu präsentieren.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Längle.

 


Bundesrat Christoph Längle (FPÖ, Vorarlberg): Sehr geehrte Frau Ministerin, in diesem Zusammenhang haben Sie meine Frage jetzt schon zum Teil beantwortet.

Mich würde aber noch im Detail genau interessieren, wie sich der Unterrichtsablauf im Hinblick auf die vorwissenschaftliche Arbeit im Detail geändert hat.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Junge Men­schen, die zur Matura antreten, können sich ein Spezialgebiet aussuchen. Dieses ist von den Schülerinnen und Schülern ganz frei zu wählen. Sie werden während der Zeit des Erstellens dieser vorwissenschaftlichen Arbeit betreut, und diese werden dann auch benotet. Das läuft eigentlich fast schon wie an einer Universität ab. Die Betreuer sind die Lehrer und Lehrerinnen. Diese sprechen sich dazwischen immer wieder mit den Schülerinnen und Schülern ab, die Betreuer und Betreuerinnen schauen aber natürlich nicht hinein, denn sonst würde man ja Zwischenergebnisse vorwegnehmen.

Die Schülerinnen und Schüler können aber die Wahl des Themas mit der betreuenden Lehrperson besprechen und sich währenddessen auch Ezzes holen – wenn ich das so ausdrücken darf –, denn es ist ja dann genug Zeit, diese Arbeit zu schreiben, und absolvieren bei der Abgabe auch die mündliche Präsentation. Das scheint dann als eigene Note im Reifeprüfungszeugnis auf, und diese Präsentation ist der erste Teil dieser dreiteiligen Matura.

Man wird währenddessen betreut, man hat einige Monate Zeit, man sucht sich das Thema selber aus, und ich glaube, dass es auch von Vorteil ist, dass Spezialgebiete ausgesucht werden dürfen, weil sich Schüler und Schülerinnen eben besonders für dieses oder jenes Thema interessieren. Sie können dann auch wählen, was sie gerne für die Recherche als Quellen heranziehen möchten, und damit ist die VWA eine praktische Vorübung für sehr eigenständiges Arbeiten. Ich glaube, das ist gut im Hinblick auf die Anforderungen, die wir heute an junge Menschen stellen, nämlich eine wirkliche Kompetenzorientierung: Nicht der Lehrer oder die Lehrerin geben das Thema vor, sondern die Schülerinnen und Schüler suchen sich ihr Spezialgebiet selber aus


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