BundesratStenographisches Protokoll842. Sitzung / Seite 23

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und arbeiten dazu und müssen es dann auch verteidigen beziehungsweise prä­sentieren.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Wir gelangen nun zur 5. Frage, die von Frau Bundesrätin Fetik gestellt wird. – Bitte.

 


Bundesrätin Ilse Fetik (SPÖ, Wien): Frau Ministerin! Noch immer wählen Mädchen und Burschen im Hinblick auf ihre Berufswahl und Berufsausbildung eher traditionelle Wege. Ich weiß, dass es schon viele Bemühungen durch Sie und Ihr Ressort gegeben hat, diese Geschlechterstereotype aufzubrechen, die ja dann den weiteren Berufsweg und die jeweilige Einkommensentwicklung et cetera sehr einschneidend beeinflussen.

Meine Frage lautet:

1871/M-BR/2015

„Wie wollen Sie als Frauenministerin dazu beitragen, Geschlechterstereotype bei der Bildungs- und Berufswahl – wie etwa bei der Kfz-MechanikerInnen-Ausbildung – aufzubrechen, um verstärkt Mädchen und Frauen in für sie atypische Berufe zu brin­gen?“

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Bitte, Frau Minister.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Vielen Dank für diese Frage! – Ich musste vorher, als ich herkam, der APA entnehmen, dass der Bundeselternverband am Freitag eine Pressekonferenz gegen Gendern in Schul­büchern absolvieren wird.

So, wie du mir diese Frage stellst, herrscht, wie ich hoffe, die Meinung hier im Hohen Bundesrat möglichst einhellig vor, dass man Rollenstereotype beziehungsweise Geschlechterstereotype nur dann aufbrechen kann, wenn das auch in der Sprache sichtbar wird und man gute neue Wege Geschlechterstereotype betreffend beschreitet. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich übrigens sehr für den Entschließungs­antrag zur Berufsorientierung.

Wir haben an der Pädagogischen Hochschule Salzburg eine Professur für Geschlech­ter­pädagogik eingerichtet. Berufsorientierung ist jetzt außerdem auch in der Pädago­gInnenbildung Neu und in vielen Fort- und Weiterbildungsangeboten für Lehrerinnen und Lehrer verankert. Geschlechterpädagogik, geschlechtersensibles Umgehen mitei­nander in Bezug auf Berufsorientierung und Berufswahl sind also dabei, sind verankert, und das wird natürlich auch noch vertieft.

Die Plattform Mädchen und Frauen in die Technik – die genau Bezeichnung ist „meine Technik“ – mit über 250 eingemeldeten Projekten, was jederzeit erweiterbar ist, soll möglichst rasch Möglichkeiten aufzeigen, welche Berufswege Mädchen atypischer Weise ergreifen können beziehungsweise, umgekehrt gesagt, welche Berufswege Burschen ergreifen könnten, die sie nicht ergreifen. In diesem Zusammenhang gibt es viele gute Projekte – ich muss es wieder erwähnen – auch mit Wirtschaftskammer und anderen Institutionen, damit man die eigenen Talente entdecken kann und dann doch nicht das tut, was einem vielleicht Eltern oder Großeltern empfehlen, weil man sich eh schon immer für Technik interessiert hat, jedoch keine entsprechende Empfehlung bekommen hat.

Diese Wege für Mädchen ordentlich aufzubauen und zu erschließen, daran arbeiten wir in allen Bereichen der Bildungspolitik. Als Frauenministerin ist es mir durch die Plattform „meine Technik“ aber darüber hinaus natürlich auch sehr wichtig, dass sich Frauen, egal wo im Bundesgebiet sie sich befinden, auch alles einfach handhabbar


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