BundesratStenographisches Protokoll842. Sitzung / Seite 30

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Diese Flexibilisierung wird jetzt von der Schulaufsicht ganz genau begleitet, und die Schulen melden auch zurück, wie sie diese Stunden einsetzen – auch das wird ange­schaut. Nach wie vor wird aber natürlich auch Wert auf die Grundkompetenzen gelegt. Das heißt, es kann auch für Projekte eingesetzt werden, um Defizite beim Lesen, beim Schreiben, beim Rechnen zu beheben. Aber es kann auch sein, dass es in einer Schule für ein ganz besonderes Projekt, das viele Kinder weiterbringt, verwendet wird. Dann muss aber darüber immer auch Rechenschaft abgelegt werden, das wird in der Schulentwicklung auch genau monitort und begleitet.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Zusatzfrage? – Bitte.

 


Bundesrat Rene Pfister (SPÖ, Niederösterreich): Meine Frage hätte sich auf das Teamteaching bezogen, die wurde bereits beantwortet. Herzlichen Dank.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Noch eine Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Mag. Für­linger.

 


Bundesrat Mag. Klaus Fürlinger (ÖVP, Oberösterreich): Frau Ministerin, wir haben zuletzt ja einen Evaluierungsbericht der ersten Zeit der NMS bekommen, der durch die Medien gegangen ist und vielleicht auch nicht ganz unkritisch war. Jetzt wurde auf­grund des kurzen Evaluierungszeitraumes von drei Jahren vorgeschlagen, eine weitere solche Evaluierung in Bezug auf Maßnahmen der Förderung im Unterreicht, in Bezug auf die effiziente Mitteleinsetzung in diesem Projekt vorzunehmen.

Können Sie diesem Vorschlag etwas abgewinnen, und haben Sie vor, eine derartige Studie wieder in Auftrag zu geben?

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Frau Minister, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Im Moment nicht, und zwar deswegen, weil wir jetzt schon feststellen können, dass zwischen den Generationen eins und zwei, das sind diese ersten Neuen Mittelschulen, die untersucht wurden, sehr viele Maßnahmen für dieses Schulsystem gesetzt wurden, die jetzt schon Verbesserungen zeigen.

Wir haben zudem ein gutes Instrument, mit dem wir in jede Schule hinsichtlich dessen hineinschauen können, wie sich Schülerinnen und Schüler weiterentwickeln, und zwar die Bildungsstandards. Wenn wir heuer Deutsch in der 4. Klasse Volksschule testen und nächstes Jahr Deutsch in der 8. Schulstufe, dann werden wir in Deutsch, Mathe­matik und Englisch zwei Mal die Möglichkeit haben, zu kontrollieren, wie sich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler von der Volksschule weg durchschnittlich weiterentwickeln. Man kann beim sogenannten fairen Vergleich ganz genau bei jeder Schulart ablesen, wie sich auch das sozioökonomische Umfeld der Schülerinnen und Schüler entwickelt. Diese Daten stehen dann selbstverständlich auch den Schulen zur Verfügung. Wir wollen sie dafür verwenden, dass die jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich der Schulqualität Allgemeinbildung – SQA genannt –, wenn der Weg nicht der richtige ist, dabei begleitet werden, zu schauen, wie sich Kinder entwickeln.

Wir haben also die Instrumente. Daher sehe ich im Moment keine Notwendigkeit für eine neuerliche Evaluierung, da – im Regelschulsystem gelandet – die Neue Mittel­schule viele Fortschritte gemacht hat. Es ist für mich nicht zulässig, den Vergleich zwischen AHS-Unterstufe, Neuer Mittelschule und alter Hauptschule so zu ziehen, dass man behauptet, na ja, eh klar, die sind ja viel schlechter, weil das die schlechtere Schule ist. Wenn die Schülerpopulation sich nicht durchmischt, so wie es in vielen Ländern Europas üblich ist, und auch einen guten Durchschnitt darstellt, wird es immer so sein, dass die eine Schulart ein bisschen anders abschneidet als die andere, dazu braucht man keine Evaluierung.

 


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