BundesratStenographisches Protokoll843. Sitzung / Seite 111

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ten Bericht mit hineinnehmen können und dass wir uns besonders in Bezug auf diesen einen Punkt, den ich jetzt angesprochen habe, vielleicht einmal Gedanken machen, wie wir dieses Problems Herr werden können.

Wir werden diesen Bericht auf jeden Fall zur Kenntnis nehmen. – Danke für Ihre Auf­merksamkeit.

15.02


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Saller. – Bitte.

 


15.02.38

Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf vielleicht zur Freiwilligenarbeit aus der Sicht der Senioren etwas sagen, damit man das auch entsprechend berücksichtigt und wahrnimmt. Für die Freiwilligenarbeit gibt es ja keine Altersgrenze. Wir haben es von den Vorrednern schon gehört: Von Jung bis Alt, vom Pflichtschüler bis zu betagten Seniorinnen und Senioren, in irgendeiner Form sind alle betroffen. Ob Gesundheit, Pflege, Kultur, Sport, Betreuung, Freizeit, Reisen – die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Freiwilligenarbeit ist auch für die Seniorinnen und Senioren eine Selbstverständlichkeit, für die meisten zumindest. Wir haben natürlich auch längst erkannt, oder sollten erken­nen, dass man sich mit freiwilliger Arbeit, unentgeltlich freiwilliger Arbeit selber auch etwas Gutes tut, dass das gut ist für die Psyche, für den Körper. Und ich glaube, das ist auch etwas, was man besonders anmerken muss, denn Freiwilligenarbeit, Ehren­amt ist Arbeit ohne Bezahlung. Wir wissen ja inzwischen, an die drei Millionen Öster­reicher über 15 Jahre sind ehrenamtlich tätig. Wenn man das ein bisschen hochrech­net, würde man auf astronomische Zahlen kommen: Das wären an die 400 000 Voll­zeitbeschäftigte, und das Ganze würde 16 Milliarden € kosten, wenn man das bezah­len müsste. Ich behaupte daher, nicht nur in unserem Land, sondern auch in anderen Ländern würde ohne Ehrenamtlichkeit gar nichts mehr funktionieren. Das muss man klar sagen.

Die ältere Generation – das weiß man ungefähr – gibt über 3 Milliarden € jährlich für Kin­der und Enkelkinder aus. Das heißt, 70 Prozent der Senioren unterstützen freiwillig die Nachfolgegeneration. Das Gerede, das man oft hört, vom Kostenfaktor Senior ist ja un­erträglich. Kein Staat wäre in der Lage, freiwillige familiäre Leistungen auch der Senio­ren zu ersetzen – ohne dass dabei natürlich die Jugend in ihrer Vielfalt vergessen wer­den soll. Egal, ob in der Stadt oder auf dem Land, drei Viertel der älteren Generation sind für die Enkelkinder da; ein Fünftel verwendet pro Woche mehr als sechs Stunden dafür. Und entgegen allen Unkenrufen steht auch die neue und jüngere Seniorenge­neration zu dieser Verantwortung und zu dieser Freiwilligkeit. Das ist auch besonders bemerkenswert. Solidarität zwischen den Generationen hat es immer schon gegeben und gibt es nach wie vor, das ist auch besonders wichtig – nicht ein Gegeneinander, sondern ein Miteinander.

Was täten wir auch ohne die vielen ehrenamtlichen Funktionäre im Seniorenbereich selbst? Ich denke jetzt an alle Organisationen, ob das unser Seniorenbund ist, ob das der Pensionistenverband ist, ob das der Freiheitliche Seniorenring ist, ob das die Grü­nen Senioren sind. Ich kann es nur vom Seniorenbund sagen, weil ich es weiß: Da sind allein im Land Salzburg an die 800 freiwilligen Vorstandsmitglieder, Funktionäre tätig.

Ich füge auch hinzu, was ich eingangs nicht genannt habe: die gesamte Freiwilligen­tätigkeit in Wirtschaft, Umwelt, Natur, Kirche. Da gibt es also noch viele Facetten und viele Bereiche, wo auch Senioren tätig sind.

 


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