BundesratStenographisches Protokoll843. Sitzung / Seite 176

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Präsident Gottfried Kneifel: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Junker. Ich erteile ihr dieses.

 


19.22.01

Bundesrätin Anneliese Junker (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätz­ter Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Wie wichtig in Österreich der Tou­rismus und seine Freizeitwirtschaft sind, zeigt schon das Titelbild. (Die Rednerin hält den Bericht in die Höhe.) Tirol auf der ersten Seite. Es sind Going und der sogenannte Wilde Kaiser.

Bei Durchsicht des Berichtes finden wir von jedem Bundesland ein Bild. Es sind sensa­tionelle Bilder, und sie laden ein, Urlaub in Österreich zu machen. Von Tirol gibt es zwei, denn wir haben nicht nur Wiesen, wir haben auch Berge, Täler und Seen. Ich glaube, für all jene, die den Tourismusbericht gelesen haben, ist es ein spannender und aufschlussreicher Bericht. Im Ausschuss haben wir ausführlich darüber diskutiert, Zahlen und Prozente abgewogen. Der Bericht zeigt uns, in welchem schwierigen Um­feld sich der österreichische Tourismus bewegt. Im Euro-Raum ist die Wirtschaftslage weiterhin als labil einzuschätzen. Obwohl sich in Europa eine leichte Erholung der wirtschaftlichen Gesamtsituation abzeichnete, ist diese weiterhin zögerlich und ohne Schwung.

Die Gästezahl ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen, während die Nächtigungen leicht zurückgegangen sind. Die Menschen fahren in den Urlaub, aber sie bleiben kür­zer. Es hat natürlich auch mit der unsicheren wirtschaftlichen Situation zu tun. Das Wachstum in Österreich von 0,8 Prozent gibt natürlich auch nicht die Sicherheit, zu sa­gen, ich gebe den letzten Pfennig für den Urlaub aus. Aber die Entwicklung ist auf ei­nem positiven Weg.

Wenn ich jetzt nur Tirol hernehme – weil ich mich da auch am besten auskenne und unser Landeshauptmann in wirtschaftlich schwierigen Situationen auch immer sagt: Der Tourismus ist der Fels in der Brandung. Der Tourismus war auch 2008 und 2009 österreichweit der Fels in der Brandung, denn die Menschen haben gesagt: Wir stär­ken das Land, wir bleiben in Österreich, wir fahren in Österreich auf Urlaub. Das war auch gut so. Damit haben wir auch die wirtschaftliche Schwäche der anderen Länder in Österreich nicht so zu spüren bekommen. Aber wenn nicht langsam ein Schub nach oben kommt, dann spürt man es doch.

Tirol investiert in den Sommertourismus und macht mit dem Tiroler Bergsommer Wer­bung. Bei der Tirol Werbung mit der Österreich Werbung steht das an erster Stelle. 1985 hatte Tirol im Sommer 16,4 Millionen Nächtigungen, 2014 hatten wir 16 Millionen. Also man sieht schon, im Sommertourismus haben wir Potenzial, das müssen wir aus­bauen. Da investiert Tirol 2,8 Millionen € in neue Radwege – auch mit dem Rad kann man Tirol erklimmen und erkunden. Es soll so wie das Hexenwasser in Hochsöll für Familien attraktiv werden, wo für Klein und Groß Angebote offeriert werden. Im ersten Jahr waren es schon 40 000 Besucher, die das Hexenwasser besucht haben.

Serfaus-Fiss-Ladis ist nachgezogen. In den letzten beiden Jahren hat es in den Som­mertourismus investiert, aber man bedenke: Es sind nur Regionen, in denen es auch eine Bergbahn gibt, die im Sommer punkten. Also so sanft, dass man zu Fuß überall hinkommt und jeder hinwill, das spielt es nicht. Die Gäste wollen mit der Bahn auf den Berg und oben Event haben, Spiele haben. Sie waren dann auf 1 900, 2 400 Metern. Aber nicht zu Fuß – das sind nur einige wenige.

Da möchte ich jetzt nicht herumsumsen, dass in Tirol der Zusammenschluss von Schlick 2000 und Axamer Lizum mit den Grünen nicht möglich ist, denn das wäre im Stubaital auch eine Region, die im Sommer sehr positiv genutzt werden könnte.

 


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