BundesratStenographisches Protokoll846. Sitzung / Seite 53

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geschickt worden, wo es dann Verwaltungsstrafen gegeben hat. – Ja, das ist notwendig. Wir haben in Österreich eine Schulpflicht. Und vorhin haben wir gerade besprochen, dass der Kindergarten eigentlich die erste Bildungseinrichtung ist. Infolge­dessen ist es nur schön und gut, auch den Besuch des letzten und womöglich auch des vorletzten Kindergartenjahres verpflichtend zu machen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, die sozialen Erfahrungen zu machen.

Das beratende Elterngespräch, das sehr oft und sehr viel diskutiert wird, es ist auch eine diesbezügliche Arbeitsgruppe eingerichtet worden, wird sehr skeptisch gesehen. Ich muss zugeben, dass es auch für mich noch sehr, sehr viele Fragezeichen bei diesem beratenden Elterngespräch gibt. Ich sehe aber in diesem beratenden Elterngespräch auch eine sehr große Chance, denn wie ich vorhin schon gesagt habe: Es ist leider so, dass es gerade dort, wo die Kinder nicht in den Kindergarten gehen, sehr schwierig ist, die Angebote, die es jetzt schon gibt, diesen Familien näherzu­brin­gen.

Diese Möglichkeit habe ich aber bei einem beratenden Elterngespräch. Genau dort habe ich die Möglichkeit, auf die Eltern einzuwirken, den Eltern auch zu sagen, welche Chancen es für die Kinder im Kindergarten gibt, aber auch, welche Möglichkeiten es noch zusätzlich für die Familien gibt, wie ihre Kinder gefördert werden können. Und genau da wird auch dieser erste wichtige Schritt gesetzt, allen Kindern die gleichen Chancen zu eröffnen, was wichtig ist für ihren Bildungsstart, wenn sie dann in die Schule kommen.

Es ist in Studien erwiesen, dass die Bildungschancen der Kinder nicht nur davon abhängen, wo sie aufwachsen, sondern auch davon, wie sie aufwachsen. Und es ist erwiesen, dass sie sich viel, viel leichter tun, dass der Start für die Kinder sehr viel leichter ist, wenn sie einen sozialen Umgang im Vorfeld haben, bevor sie in die Schule gehen. Und ich denke mir, gerade das müssen wir sehen und gerade das ist für uns sehr, sehr wichtig.

Dieser bundeseinheitliche Qualitätsrahmen, den ich auch schon angesprochen habe, ist natürlich auch eine weitere Forderung, hinter der ich nach wie vor stehe und wo ich mir denke, dass das für unsere Kinder und Jugendlichen sehr, sehr notwendig ist.

Herr Meißl! Die Aussage, dass Sie der einzige Mann in der Rednerliste zu diesem Punkt sind, stimmt. Ich freue mich sehr, dass Sie sich dieses Themas annehmen. Ich sage ganz ehrlich: Mir liegt dieses Thema so am Herzen, aber ich lasse mich des­wegen nicht umoperieren. Ich rede sehr gerne zum Thema Familie und bin sehr froh darüber, dass ich hier reden kann. (Beifall bei SPÖ und FPÖ.)

Und ich gehe auch davon aus, dass Sie nicht gemeint haben, dass alle anderen Männer mit Ihrer Freundin jetzt diese Kinder noch in die Welt setzen sollten, die viel­leicht noch fehlen, um die Quote, die Sie angesprochen haben, zu erreichen.

Und ernst gemeint ganz zum Schluss: Ich bitte Sie wirklich, nicht auf dem Rücken Ihres eigenen Kindes auszutragen, was es heißen könnte, wenn Sie Ihren Kopf irgendwo durchsetzen wollen. Das ist nicht Kinderrecht, das kann es nicht sein! Aber wir werden dem sehr gerne zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der Grünen.)

11.03


Präsident Gottfried Kneifel: Frau Bundesrätin Mag. Schreyer hat sich zu Wort ge­meldet. Ich erteile es ihr.

 


11.03.27

Bundesrätin Mag. Nicole Schreyer (Grüne, Tirol): Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich sage es gleich vorweg:


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