Schaffung von Anreizen, dass die gemeinsame Nutzung bestehender physischer Infrastruktur gefördert und ein effizienterer Ausbau neuer physischer Infrastrukturen ermöglicht wird, um durch den Ausbau solcher Netze Kosten zu verringern – und es soll ja eine Kostenersparnis bis zu 25 Prozent durch das Gesetz, durch die Vernetzung entstehen – und dies in der nächsten Zeit durchzusetzen.
Rene Pfister hat schon vieles ausgeführt. Er hat vor allem auch von der zentralen Informationsstelle für Infrastrukturdaten, die bis zum 1. Jänner 2017 errichtet werden muss, gesprochen. Ich setze da ganz stark auf das Breitbandbüro, das bereits im Jahr 2013 im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie angesiedelt wurde. Das Breitbandbüro dient der Koordination zwischen den Gemeinden, den Bundesländern und den Betreibern, die den Breitbandausbau in Österreich vorantreiben sollen. Ich denke, wenn wir jetzt warten, bis die zentrale Informationsstelle kommt, verlieren wir wieder ein Jahr. Wir brauchen das sofort und gleich.
Ich denke, der Atlas, der im Jahre 2014 erstellt worden ist und halbjährlich angepasst wird, zeigt auf, wo in Österreich noch massive Mankos im Ausbau des Breitbands bestehen. Dieser Atlas soll weitergeschrieben werden. Vor allem aber wünsche ich mir Zusammenarbeit, um die Infrastruktur in den ländlichen Regionen, vor allem in den entlegenen ländlichen Regionen, schneller auszubauen.
Es nützt nichts, zu reden und zu reden, „wir müssen“ und „es sollte sein“, wenn es dann wieder fünf, sechs Jahre dauert, bis etwas geschieht. Fünf, sechs Jahre in den entlegenen Regionen bedeutet, dass die Menschen in diesen Jahren, vor allem die jungen Menschen, auswandern, dass sie in den Zentralraum gehen, da sie dort Arbeit und die benötigte Infrastruktur vorfinden.
Ich möchte an einem kleinen Beispiel aufzeigen, wie wichtig das schnelle Internet in den ländlichen Regionen ist. Das Beispiel kommt aus meinem Beruf als Buchhalterin und Bilanziererin. Wir haben zurzeit fünf Frauen, die in Karenz sind. Fünf Frauen, die gesagt haben: Wir wollen – die eine zwei, die andere drei Jahre lang – bei unseren Kindern zu Hause bleiben, aber wir wollen nicht den Fuß aus der Arbeitswelt nehmen. Im Zeitalter der Infrastruktur des Internets, des Breitbandes, funktioniert das auch. Die Damen arbeiten von zu Hause aus in unserem System, das wir im Büro haben. Wenn ich in ihre Buchhaltungen einsteige, weiß ich, wo sie sind, wie die Situation in dem Betrieb ist. Der Unternehmer, der die Buchhaltung zu uns bringt, bemerkt nicht, wo die Mitarbeiterin sitzt und die Buchhaltung fertigstellt.
Ich glaube, das sind schon wichtige Chancen, die wir nutzen – nicht nur Frauen, auch Männer, wenn sie dann einmal in Karenz gehen. Vor allem auch in technischen Büros und in vielen anderen Bereichen könnte man von zu Hause aus arbeiten. Die entlegenen Regionen hätten dadurch wirklich einen Vorteil. Ich denke, dass man solche Möglichkeiten einfach von der Wohnungssituation her, wenn man am Land wohnt, nutzt und auch gerne nutzt.
Gestern bei der Enquete „Digitaler Wandel und Politik“ haben wir gehört, was die Wirtschaft, aber auch was Lehrende fordern, und wie wir uns in ihren Augen weiterentwickeln müssen. Ein flächendeckendes Breitband ist uneingeschränkt bei allen Vortragenden an erster Stelle gestanden. Die IT-Sicherheit – und darauf hat Marco Schreuder heute schon in seinem Beitrag hingewiesen – muss gegeben sein, denn ansonsten ist alles eigentlich nichts, weil ich es nicht nutzen kann.
Einheitliche Normen und Standards sind gleichfalls notwendig, denn wie soll sich das bei uns oder auch weltweit entwickeln können, wenn jedes europäische Land eigene Normen, eigene Standards hat. Vor allem muss man wesentlich mehr Geld in Forschung und in Bildung investieren, um die digitale Weiterentwicklung auch nutzen zu können.
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