BundesratStenographisches Protokoll848. Sitzung / Seite 22

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diesen Primärversorgungszentren – nennen wir sie jetzt einmal so – eine neue Form der Finanzierung auszuprobieren, um zu versuchen, es einerseits für die Patienten bes­ser zu machen, damit möglicherweise mehr Zeit für Gespräche da ist und man nicht schauen muss, dass man einzelne Leistungen macht, und es andererseits für Ärztin­nen und Ärzte attraktiver zu gestalten.

Es ist für viele Menschen nicht mehr attraktiv, auf dem Land zu leben, auch nicht für Ärztinnen und Ärzte. Ich sage immer, die Romantik, die man aus den alten Filmen kennt, in denen der Doktor, der gleich neben dem Wirtshaus ordiniert, der Pfarrer und der Lehrer zu Mittag beim Tisch sitzen und schnapsen oder ein Glaserl Wein trinken, will niemand mehr, keiner der Beteiligten, und das gibt es auch nicht mehr. Deshalb muss man Strukturen schaffen, um Menschen auch wieder nach draußen zu bringen und zu versuchen, den ländlichen Raum abzudecken.

ELGA soll Zeit schaffen, ELGA soll Sicherheit schaffen, Zeit für die PatientInnen, Zeit für den Arzt, weil dieser sich möglicherweise die lückenhafte Anamnese erspart. Ich selbst weiß auch nicht mehr, wann und in welchem Alter man mir die Mandeln he­rausgenommen hat oder wann ich mir meine Schulter operieren habe lassen. Das ist auch immer so ein „so ungefähr wird es schon sein“.

Wir sind sicher, dass wir da Datensicherheit haben, wir hoffen, dass wir damit Zeiter­sparnis haben, und wir hoffen, dass wir für die Patientinnen und Patienten einen Vorteil bringen.

Und gerne setze ich mich in zwei Jahren – oder wann auch immer – wieder her und dis­kutiere mit Ihnen über den großen Fortschritt, den ELGA sicher bringen wird. – Ich dan­ke vielmals. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

9.52


Präsident Gottfried Kneifel: Ich danke der Frau Bundesministerin für diese Stellung­nahme und auch für Ihre Bereitschaft, im Rahmen einer Aktuellen Stunde konkrete An­fragen von Bundesräten zu beantworten. Herzlichen Dank.

Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde nach Beratung in der Präsidialkonferenz 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Zu Wort gelangt Herr Bundesrat Lindner. – Bitte.

 


9.53.34

Bundesrat Mario Lindner (SPÖ, Steiermark): Geschätzter Herr Präsident! Hochge­schätzte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Liebe Sabine, ich freue mich unheimlich, dass du wieder hier bist. Ich freue mich, dass du in den letzten Monaten solche Stärke und solchen Willen gehabt hast, diese schwere Krankheit zu überstehen. Ich bewundere wirklich, wie öffentlich du das gemacht hast. Und ganz per­sönlich muss ich auch eines sagen: Deine neue Frisur gefällt mir unglaublich gut! (Hei­terkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt muss ich mich bei dir entschuldigen. Du hast mich im Juni oder Juli angerufen und mir gratuliert, dass ich in den Bundesrat komme. Und dann hast du gesagt: Bub, du weißt aber eh eines, deine erste Rede im Bundesrat hältst du dann, wenn ich da bin! – Ich muss mich entschuldigen, es ist nicht die erste, es ist schon die dritte Rede, aber ich hoffe, du verzeihst mir das.

Ich komme nun zu ELGA, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Kollege Krusche, bei Ei­senerz und diesen Vorfällen in Eisenerz bin ich hundertprozentig bei dir: Das darf in ei­nem Staat wie Österreich nicht passieren. Darüber brauchen wir überhaupt nicht zu diskutieren. Da sind beim Österreichischen Roten Kreuz interne Fehler passiert, das muss man ganz ehrlich sagen.

 


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