BundesratStenographisches Protokoll848. Sitzung / Seite 51

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Steuern und laufender Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Wir müssen in der Verwal­tung schlanker werden! (Bundesrätin Grimling: In der Verwaltung müssen wir schlan­ker werden, so ist es!) Wir haben in Österreich zu viele Menschen, die uns verwalten und kontrollieren, und zu wenige Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen. (Bundesrä­tin Mühlwerth: Genau!)

Wir müssen unser aufgeblähtes Staatsverwaltungssystem auf die wichtigsten Staats­kernaufgaben zurückverschlanken, statt bei unseren Bürgern und Unternehmen zu­sätzliches Geld durch Steuererhöhungen einzutreiben. Österreich hat ein Verwaltungs­kostenausgabenproblem. Wollen wir Österreich wieder wettbewerbsfähig und den Stand­ort Österreich für Investoren attraktiv machen, brauchen wir eine kräftige Senkung der Verwaltungskosten des Staates.

Wenn wir all diese Reformen umsetzen würden, dann hätten wir statt eines 8-Milliar­den-Minus-Budgets ein 20-Milliarden-Plus-Budget, und dieses frei werdende Geld ge­hört dann sofort in Zukunftsinvestitionen bei Bildung, Forschung, Technologien, Inno­vationen und Infrastruktur investiert. (Bundesrat Schennach: Das brauchen wir, weil der Staat funktioniert dann nicht mehr! Der Staat ist dann irgendwo!)

Lassen Sie mich zum Schluss noch auf die Budgetrisiken eingehen: Von Budgetwahr­heit kann keine Rede sein, viele Risiken sind im vorliegenden Budget nicht berücksich­tigt.

Die Höhe der geplanten Einnahmen aus der Registrierkassenpflicht sind genauso an­zuzweifeln wie Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer, die mit hoher Wahr­scheinlichkeit nicht realisiert werden kann. Die Einnahmen aus den Bankenabgaben werden sich auf Dauer nicht in dieser Höhe aufrechterhalten lassen.

Risiken aus steigenden Zinssätzen sind im Budget ebenfalls nicht berücksichtigt. Jeder Zinsanstieg um 1 Prozent kostet uns 3 Milliarden € an zusätzlichem Zinsaufwand. Wir ha­ben historisch gesehen das niedrigste Zinsniveau, das Zinserhöhungsrisiko ist also enorm.

Auch Risiken für weitere Bankenrettungen durch Probleme in der Ukraine, in Russland und Osteuropa wurden im Budget nicht berücksichtigt. Der Raiffeisen-Sektor kämpft mit gewaltigen Problemkrediten in Russland. (Bundesrat Schennach: Aber 2 Milliarden Gewinn aus der Ukraine!) Österreichische Banken haben ein extrem hohes Osteuropa-Exposure. (Bundesrat Schennach: Gewaltiges Finanzierungsproblem, aber 2 Milliarden Gewinn!)

Das Risiko, dass weitere Finanzspritzen für strudelnde Eurostaaten und ESM-Haftun­gen schlagend werden, ist auch nicht berücksichtigt. Und das Risiko eines erneuten Kon­junktureinbruches, einer Rezession samt geringeren Steuereinnahmen, höheren Arbeits­losenzahlen und Sozialkosten ist auch nirgendwo berücksichtigt.

Die tatsächlichen Kosten aufgrund der unverantwortlichen Zulassung von Flüchtlings­masseneinwanderungen ohne Obergrenzen sind ebenfalls ein unkalkulierbares Risiko, das in seiner ganzen Tragweite nicht im Budget berücksichtigt wurde.

Zusammenfassend kann ich nur raten, die notwendigen Reformen durchzuführen, die Schulden zurückzufahren und möglichst bald wieder Finanzstabilität herzustellen. – Vie­len Dank. (Bundesrat Schennach: Und die Ministerien zuzusperren, haben Sie verges­sen!)

11.34


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als nächster Redner ist Herr Bundesrat Ing. Pum zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


11.35.14

Bundesrat Ing. Andreas Pum (ÖVP, Niederösterreich): Geschätzte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat! Nicht zu-


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