BundesratStenographisches Protokoll849. Sitzung / Seite 194

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Überleitend zum nächsten Tagesordnungspunkt ist besonders hervorzuheben, dass die Digitalisierung, also die Österreichische Mediathek weiter fortgeschritten ist. Das heißt, die Kultur-Mediathek unseres Landes wurde um fast 7 000 neue Einheiten erwei­tert; das ist in der heutigen Zeit eine sehr wichtige Zugriffsmöglichkeit.

In diesem Sinne nimmt meine Fraktion diesen Bericht sehr gerne zur Kenntnis (Bundesrätin Blatnik: Gerne!), und wir freuen uns, dass die Kultur auch in schwierigen Zeiten weiterhin eine wichtige Visitenkarte unseres Landes und dass die Teilhabe an der Kultur nach wie vor ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Ziel ist. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Stögmüller.)

20.37


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Präsident Kneifel. – Bitte.

 


20.37.35

Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Herr Bundesminister! Frau Prä­sidentin! Meine sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen! Der Kulturbericht der Bun­desregierung ist meines Erachtens ein tolles Nachschlagewerk und gibt schon einen gewissen repräsentativen Querschnitt der Aktivitäten des Bundes im Bereich des kulturellen Wesens in unserer Republik wieder. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, dieses Kompendium (den Kulturbericht in die Höhe haltend) zu erstellen.

Man findet fast alles, aber nur fast. Ich habe mich aufgrund einer aktuellen Veranstal­tung des Bundesrates – Sie wissen, wir haben hier im Haus über die Zukunft des baukulturellen Erbes eine Enquete abgehalten – auf diese Sparte und auf diesen Bereich des Kulturberichtes konzentriert, bin da etwas in die Tiefe gegangen und habe versucht, die Anzahl der denkmalgeschützten Objekte in unserer Republik zu finden. Ich habe den Bericht zweimal gelesen, aber diese Zahl nicht gefunden. Es wäre interessant, wie viele Objekte wir im vergangenen Berichtszeitraum unter Schutz ge­stellt haben, und zwar vor allem auch der Fortschritt von einem Berichtszeitraum zum anderen, weil ich glaube, dass das eine sehr wichtige Angelegenheit ist.

Gleich vorweg: Herr Kollege Jenewein hat in seiner Rede zum Kulturbericht schon auch einen richtigen Aspekt erwähnt, nämlich dass wir zur Erhaltung wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen sollen, sodass nicht dem Staat die gesamte Last auferlegt ist, sondern dass wir auch private Eigentümerinnen und Eigentümer anregen, in Kultur, in Baukultur zu investieren.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wissen Sie, warum wir das tun sollen? – Stellen Sie sich einmal Österreich ohne baukulturelles Erbe vor. Das wäre trostlos: Salzburg ohne Festung Hohensalzburg, Graz ohne Uhrturm, ohne Jakominiplatz und ohne die Bürgerhäuser. (Bundesrat Dörfler: Kärnten wollen wir nicht vergessen!) – Kärnten, bitte! Weitere Zurufe die Bundesländer betreffend sind jederzeit erwünscht. (Allgemeine Heiterkeit.) Ich spüre aber, dass das dieses Haus berührt!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist ein Teil unserer Identität. Können Sie sich Enns, meine Heimatstadt, ohne Stadtturm vorstellen, wenn Sie auf der Autobahn vorbeifahren (Ruf bei der ÖVP: Undenkbar!), oder Linz ohne Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz oder Wien ohne Rathaus? (Bundesrat Dörfler: Aber ich könnte mir … ohne Hypo-Zentrale …! – Bundesrat Schennach: Geh, gib ihnen halt den Lindwurm!) – Ihr könnt euch dann ohnehin melden, wenn ihr wollt, aber lasst mich ausreden! Könnt ihr euch vorstellen … (Anhaltende Zwischenrufe bei ÖVP, SPÖ und FPÖ.) – Frau Präsidentin!

 


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Ich bitte um Ruhe!

 


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