BundesratStenographisches Protokoll851. Sitzung / Seite 164

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Genau dieses Abbauen der Benachteiligung von Frauen ist in diesem Bericht integriert. Er ist für mich ein umfassendes Nachschlagewerk. Ich möchte mich bei allen Mitar­beitern und Mitarbeiterinnen, bei dir, Frau Ministerin, und bei allen Ministerien – es betrifft ja praktisch alle Ministerien – für dieses detaillierte und gute Auflisten von Maßnahmen bedanken. Es wurden 246 externe Maßnahmen gemacht. Diese Maßnah­men erfolgten – das ist für mich auch so wichtig – durch Publikationen und Studien, durch die Gesetzesänderungen, durch Förderungsprogramme und vor allem aber durch Beratung, Qualifikation und Öffentlichkeitsarbeit. Gerade diese Öffentlichkeits­arbeit ist es, die bewusst macht, dass Frauen benachteiligt sind.

Meine Vorrednerin hat schon gesagt, an welchen fünf Punkten sich diese Maßnahmen orientieren. Ich möchte nur sagen, dass die meisten Maßnahmen vom Frauenminis­terium gemacht worden sind. Dazu möchte ich dir, Frau Minister, erstens gratulieren und mich zweitens dafür im Namen der SPÖ-Frauen bei dir bedanken. Du hast vieles geleistet! Ich möchte als Beispiel den Einkommensbericht erwähnen und die zwin­gende Angabe der Löhne bei Stelleninseraten. Ich möchte den Ausbau von Kinder­betreuungseinrichtungen erwähnen. Das ist die Perspektive, weil Sie gesagt haben, es gibt keine Perspektive, dass Frauen arbeiten. Eine Perspektive der Frauen, dass sie arbeiten können, wenn sie wollen und sich dafür entscheiden, ist der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, ist der Ausbau der Ganztagsschule und ist die partnerschaftliche Erziehung. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte kurz auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingehen. Es stimmt und es ist leider noch immer so – wir können die Augen nicht davor verschließen –, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch immer ein Frauenproblem ist. Wenn eine Frau ein Kind hat, ist es so, dass sie die Arbeitszeit minimiert. Beim Mann ist es so – wenn in der Familie die Kinder da sind –, dass die Arbeitszeit erhöht wird. Ich glaube, Teilzeit ist eine Möglichkeit, wenn die Frau das will, nur ich werde immer davor warnen. Aber was die Frau macht, entscheidet sie selbst. Die lange Version ist nicht so ratsam, weil Teilzeit heißt weniger Lohn, weniger Pension.

Vielleicht noch etwas zur Gewalt: Gewalt – ganz egal, wen es trifft – ist kein Kavaliers­delikt. Gewalt hat mit Macht nichts zu tun. Gewalt ist seit 1. Jänner 2016 strafbar. Dafür auch recht herzlichen Dank, liebe Frau Bundesministerin! (Beifall bei der SPÖ.)

Gewalt ist leider Gottes noch immer ein Tabuthema. Die meiste Gewalt passiert daheim, in den eigenen vier Wänden, Gewalt an Frauen und Kindern. Und das darf man auch niemals vergessen. Deswegen sind die ganzen Gewaltpräventionen, die in diesen zwei Jahren 2013 und 2014 gemacht worden sind, so wichtig für Frauen und vor allem für alle in der Gesellschaft, damit man sich bewusst wird, dass Gewalt nicht etwas Normales und kein Kavaliersdelikt ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Abschließend noch einmal recht herzlichen Dank für deine Initiative, Frau Minister, und Dank an deine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die diesen Bericht erstellt haben. Vieles haben wir erreicht, darauf können wir stolz sein, aber vieles steht noch bevor. Dazu brauchen wir viel Mut, viel Kraft, viel Idealismus, und wir brauchen einander alle, Männer und Frauen!

(Die Rednerin setzt ihre Ausführungen in slowenischer Sprache fort.)

Danke. Hvala lepa. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

18.38


Präsident Josef Saller: Als Nächste gelangt Frau Bundesrätin Hackl zu Wort. – Bitte.

 


18.38.27

Bundesrätin Marianne Hackl (ÖVP, Burgenland): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseher zu Hause!


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