BundesratStenographisches Protokoll853. Sitzung / Seite 17

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Alles in allem zeigt diese Bestandsaufnahme das stetige Bemühen des zuständigen Bundesministers Dr. Ostermayer und seiner kompetenten und ambitionierten Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter, die die inländische Kunstlandschaft mitgestalten und verwal­ten und damit auch das internationale Ansehen Österreichs sichern. Meine Fraktion wird daher all diese Bemühungen mit Freude unterstützen. – Danke. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

9.11


Präsident Josef Saller: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Kneifel. Ich erteile es ihm.

 


9.11.31

Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! „Die Wirtschaft ist für das Leben, die Kultur für das Erleben.“ – Nicht mein Zitat, sondern das eines maßgeblichen Landeskulturpolitikers namens Dr. Josef Pühringer, der aber, wie ich meine, damit eine Richtung vorgibt, was die Positionierung der Kultur in dieser Republik betrifft.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich stimme mit meiner Vorrednerin überein, wenn sie sagt, dass gesellschaftliche Veränderungen und vor allem auch, möchte ich ergänzen, wirtschaftlicher und technischer Fortschritt immer wieder eine Neupositionie­rung von Kunst und Kulturpolitik erfordern. Selbstverständlich. Sie hat auch einige Fakto­ren genannt. Deshalb begrüße ich es, dass unsere heutige Aktuelle Stunde dem Thema Stärkung der zeitgenössischen Kunst in Österreich, wobei ich die Bundesländer mit einschließe, gewidmet ist. Ich glaube, an diesen Rädern muss man immer wieder drehen. Da ist nichts in Stein gemeißelt, da muss man immer wieder auf neue Heraus­forderungen und Anforderungen reagieren.

Das Regierungsprogramm ist, wie ich meine, was diese Themen betrifft, sehr ambi­tioniert und sehr fordernd. Und es ist hin und wieder richtig und wichtig, die Ergebnisse an den Ansprüchen, die wir an die Kulturpolitik zu Beginn der Periode gestellt haben, zu messen.

Natürlich geht es bei der Förderung von zeitgenössischer Kultur immer wieder auch ums Geld – ja wo geht es nicht ums Geld? –, es geht um bessere Rahmenbedin­gun­gen für Kunstschaffende, es geht um die Weiterentwicklung der zeitgenössischen Kunst und immer wieder um die Förderung des Menschen, der Kunst kreiert, der Kunst schafft, der Persönlichkeit des Kulturschaffenden, dies ist also sehr stark auch menschen- und persönlichkeitsbezogen.

Es geht aber auch um eine zielgerichtete Förderung der Kunst bei den regionalen Kulturinitiativen. Es geht nicht nur um die Bundesmuseen und die Bundestheater, um die Nationalbibliothek, sondern es geht auch – und das sei auch in der Länderkammer zu sagen erlaubt – um die kleinen regionalen Kulturinitiativen in den Bezirken, in den Gemeinden, die das Mosaik bilden, das die Gesamtkulturlandschaft unserer Republik darstellt. Es geht um Literatur, Musik, bildende und darstellende Kunst, natürlich um den Film, um Architektur, Baukultur und so weiter. Ausbau des Film- und Musikstand­ortes und Erhöhung des Anteils der österreichischen Film- und Fernsehproduktionen, auch was die Kooperation und die Arbeit im ORF betrifft, wo in letzter Zeit wirklich auch Fortschritte erzielt wurden. Es geht um den Ausbau der Kulturvermittlung, es geht um die Erreichung des Ziels, alle Menschen, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Position, von ihrer sozialen Stellung an der kulturellen Entwicklung und an der zeitge­nössischen Kunst und Kultur teilhaben zu lassen, also für alle dieses Angebot zu sichern, die es haben wollen. Man kann ja niemanden dazu zwingen, aber jenen, die es in Anspruch nehmen wollen, soll das auch entsprechend offenstehen.

 


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