BundesratStenographisches Protokoll854. Sitzung / Seite 20

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Das ist nicht ganz richtig, denn es gibt sehr viele Bereiche, in denen man mit dieser modernen Infrastruktur nichts am Hut hat: Ein Bäcker, eine Verkäuferin, Menschen, die eigentlich handwerkliche Tätigkeiten ausführen, sind – wenn sie nicht gerade selbst einen Betrieb führen – davon eher nur peripher betroffen, sollten aber genauso ge­schult werden. Ebenso müssen die über 65-Jährigen, die möglicherweise schon aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind, geschult werden. Es müssen Angebote ein­gerichtet werden, um sich weiterbilden zu können, um für diese Möglichkeiten auch fit gemacht zu werden.

Ein weiterer Aspekt ist es, neu zu definieren, was Infrastruktur ist. Früher hat man ge­sagt: Die Banken gehören sicher nicht zur Infrastruktur! Ich bin der Meinung, dass sie heute sehr wohl zur Infrastruktur gehören, denn in Zukunft wird man ohne irgendwel­che elektronische Anbindungen – und das geht ja immer weiter – keine Bankgeschäfte mehr führen können.

Gleichzeitig haben die Banken eine Verantwortung, denn sie profitieren von dieser In­frastruktur, sie profitieren von den neuen Technologien. Das Seltsame ist allerdings: Sie bauen immer mehr Menschen ab, aber meine Bankgebühren werden immer höher! Es verschwindet also der wahnsinnige Kostenfaktor Mensch aus diesem Bereich, und trotzdem muss ich mehr zahlen. Diese Geschichte muss man sich genau anschauen.

Jedenfalls ist es hundertprozentig wichtig und richtig, Infrastruktur auszubauen, aber auch maßvoll damit umzugehen. (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie bei Bundesräten der ÖVP.)

10.03


Präsident Josef Saller: Ich begrüße sehr herzlich Frau Staatssekretärin Duzdar. Ich gratuliere ihr, dass sie in dieser Funktion wieder in den Bundesrat zurückkehrt. Alles Gute! (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie bei Bundesräten von ÖVP und FPÖ.)

Als Nächster gelangt Herr Bundesrat Mag. Gödl zu Wort. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


10.03.36

Bundesrat Mag. Ernst Gödl (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrter Herr Bundesminister Leichtfried aus der Steiermark! Herzlich willkommen in diesem Haus!

Wenn ich morgens so wie heute den Weg nach Wien antrete, dann habe ich bereits in der Früh eine Wahl zu treffen, nämlich die Wahl des Verkehrsmittels. Prinzipiell habe ich – aus der Nähe von Graz kommend – drei gute Möglichkeiten, rechtzeitig hier her­zukommen: zum einen einmal das Auto, das steht in der Garage; das ist übrigens nach wie vor der schnellste Weg, von Graz nach Wien zu kommen. Die zweite Möglichkeit, die es erst seit einem Jahr gibt, die jedoch immer mehr in Anspruch genommen wird, ist die Busverbindung. Es gibt einen privaten Anbieter, ich glaube, in Deutschland orga­nisiert, der ein Netzwerk fast über halb Europa gespannt hat und zu guten Konditionen, zu guten Preisen – und auch relativ schnell – fährt.

Die dritte Variante ist die Bahn. (Bundesrat Krusche: Fliegen hast vergessen!) – Na ja, fliegen, aus Graz, da würde ich sagen, das wäre schon eine Luxusvariante, die zumin­dest für mich ausscheidet. Zwischen diesen drei Varianten wähle ich aber sehr wohl. Ich habe mir gerade vorhin in meinem Kalender den Mai angeschaut: Ich war in die­sem Monat übrigens elfmal in Wien und habe da auch je nach Bedürfnis zwischen die­sen Verkehrsmitteln gewechselt.

Heute habe ich mir gedacht, da du, Herr Bundesminister, heute das erste Mal hier in diesem Haus bist, mache ich dir indirekt eine besondere Freude und fahre mit der Bahn, und so habe ich es auch gemacht. Ich musste dafür eine Stunde früher aufste­hen (Bundesminister Leichtfried: Na ja!), als wenn ich mit dem Auto gefahren wäre,


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