BundesratStenographisches Protokoll855. Sitzung / Seite 154

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Ich habe es Frau Ministerin Hammerschmid vor ein paar Wochen bei ihrer Antrittsrede im Bundesrat schon gesagt: Was wir brauchen, ist Mut, Mut für eine neue Bildungs­politik. Wir brauchen keine geile Bildungspolitik, sondern was wir brauchen, das ist eine durchdachte Bildungspolitik für alle Jugendlichen und Kinder.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Top 11 sagen: Ich glaube, es spricht nichts gegen den Gesetzentwurf. Somit wünsche ich der Höheren Bundeslehranstalt für Landwirtschaft, Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie in der Gemein­de Strass im Zillertal alles Gute und viel Erfolg und hoffentlich eine geile Bildungs­politik. Danke. (Heiterkeit. Beifall bei Grünen, ÖVP und SPÖ.)

17.53


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Blatnik. – Bitte.

 


17.53.35

Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Herr Präsident! Gospod president! Herr Minister! Gospod minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Drage kolegice in kolegi! Es ist schon so viel gesagt worden, was dieses Paket und diese Reform alles beinhaltet, deswegen werde ich mich auf den Sinn der Bildung konzentrieren: Warum ist Bildung so wichtig? Welche Punkte sind bei dieser Schulreform für mich besonders wichtig?

Ich glaube, es gibt nur eines, das teurer ist als Bildung: keine Bildung. Bildung ist über­haupt in allen Bereichen das Fundamentalste, wie ich meine, ganz egal, ob im sozialen oder wirtschaftlichen Bereich oder in der Frauenpolitik, Bildung ist das Fundamentalste in allen Bereichen.

Bildung ist für mich auch der Schlüssel für Gerechtigkeit, für Chancengleichheit. Bil­dung ermöglicht – und das ist besonders für die Frauen so wichtig – ein selbst­stän­diges, eigenständiges Leben. Deswegen glaube ich, dass wir in Bildung investieren müssen, denn jede Investition in Bildung ist praktisch eine Investition in die Zukunft, denn die Menschen, die keine Ausbildung haben, sind die Arbeitslosen von morgen.

Jede und jeder hat das Recht auf Bildung, das ist mir besonders wichtig. Bildung ist kein Privileg nur für ein paar, sondern jede und jeder – ohne Ausnahme und ohne Wenn und Aber – hat das Recht auf die qualitativ beste Bildung. (Beifall bei SPÖ und Grünen.) Ich glaube, dafür müssen wir ganz einfach Rahmenbedingungen schaffen.

Ich möchte mit einem Zitat fortsetzen, mit einem Zitat der Unterrichtsministerin Sonja Hammerschmid, die gesagt hat – ich zitiere –: Ich möchte in einem Land leben, in dem alle Kinder die gleiche Chance auf Bildung haben, egal, wer ihre Eltern sind, wo sie wohnen und welchen Namen sie tragen. – Zitatende.

Ich möchte ergänzen: Ihr wisst, ich bin seit 36 Jahren mit Begeisterung Berufs­schullehrerin. Ich stehe auf unsere Jugend und ich muss euch sagen, unsere Jugend bringt Leistung. Jugendliche sind bereit, Leistung zu bringen, sie wollen etwas tun, wenn man sie motiviert, und ich lehne jedes Demotivieren ab.

Ich möchte eine Schule, die Spaß macht, die Freude macht, wo ich gerne hingehe. Und ich möchte auf keinen Fall eine Schule der Angst, des Zitterns. (Bundesrätin Mühlwerth: Wo gibt’s denn das noch?) Ja, das gibt es! Ja, das gibt es, auch davor dürfen wir nicht die Augen verschließen. Ich möchte ganz einfach eine Schule, wo man nicht sagt, du hast einen Fünfer, du bist negativ, sondern wo man die positiven Seiten unterstreicht und Talente fördert. (Zwischenruf des Bundesrates Raml.) Okay, da ist vielleicht Nachholbedarf, aber da bist du gut, da ist deine Begabung, die sollte gefördert werden, und alle Mankos gehören zusätzlich unterstützt. Das ist für mich die Schule der Zukunft. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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