BundesratStenographisches Protokoll859. Sitzung / Seite 15

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werden, aber das würde ich mir auch noch unter dem Thema Autonomie wünschen, dass man diese Kooperationen stärker sucht.

Das Flüchtlingsthema: Da adressieren wir ja mit dem Integrationstopf – früher I, jetzt II – das Thema ganz besonders, weil wir da insbesondere auf die Sprachkompetenzen der Flüchtlingskinder abzielen. Das heißt, da haben wir intensiv Mittel – für heuer noch einmal 40 Millionen €, für nächstes Jahr 80 Millionen € – bekommen, um diese Sprach­startkurse in den Klassen flächendeckend ankommen zu lassen, die Sprachkompetenz wirklich zu fördern, denn das ist das zentrale Element, um Unterricht gut gestalten zu können, das Thema Sprachkompetenz an die Schulstandorte zu bringen und auszubreiten.

Wir haben zehntausend Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich im Bereich Deutsch als Zweitsprache ausgebildet, wir haben in dem Integrationstopf II auch ein höheres Kontingent an SozialarbeiterInnen drinnen, wir haben zusätzliche Integrationslehrer und die mobilen Teams drinnen, die 75 Stellen, glaube ich, haben und die unterwegs sein werden, um insbesondere Schule im Kontext mit Flüchtlingen gelingen zu lassen, und zwar nicht nur mit den Flüchtlingen selbst, sondern auch im Kontext der dahinterstehenden Eltern. Dazu kommen auch jede Menge Maßnahmen, wie Über­brückungsklassen hin zu den weiterführenden Schulen und eine Reihe an zusätzlichen Maßnahmen, die aus der Erwachsenenbildung kommen.

Das heißt: Ich glaube, wir haben jetzt ein Paket, mit dem wir gut arbeiten können, um diese Kinder und Jugendlichen wirklich in die Gesellschaft zu holen, in die Klassen zu integrieren, um ihnen bestmögliche Bildungswege aufzumachen. Mit der Ausbildungs­pflicht bis zum 18. Lebensjahr adressieren wir ja nochmals insbesondere jene Jugendlichen, die nach der Pflichtschule aus dem System fallen, sprich, nirgendwo auftauchen, in keine Lehre gehen und auch in keine weiterführenden Schulen gehen. Auch das ist noch einmal ein Bündel an Maßnahmen. Ich glaube, wir haben damit ein Portfolio, das das Thema gut adressieren kann.

 


Präsident Mario Lindner: Zu einer weiteren Zusatzfrage zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Pisec. Ich bitte um die Zusatzfrage.

 


Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA (FPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Ministerin! Die Sicherstellung einer guten Schulausbildung für unseren Nachwuchs zählt zu den Elementaraufgaben eines Staates, vor allem des österreichischen Staates. Dafür erhalten Sie – Sie repräsentieren ja die Bundesregierung – die viel zu hohen Steuern, die das persönlich verfügbare Einkommen jeder Österreicherin und jedes Österreichers stark schmälern. Wie erklären Sie sich anlässlich einer Umfrage unter 3 000 Betrieben, dass 24 Prozent der Unternehmen ihre offenen Stellen wegen fehlender Fachkräfte nicht besetzen können? – Als Grund wird fehlende oder unpassende Qualifikation angegeben.

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Das wir da ein Thema haben, wissen wir. Da müssen wir es gemeinsam schaffen, das Thema Lehre einfach wirklich attraktiver zu machen. Ich glaube schon, das wird ein gemeinsames Unterfangen sein, wieder mehr Jugendliche für das Thema Lehre und Fachkräfte zu motivieren. Lehre mit Matura ist ein schönes Instrument, mit dem man beide Möglich­keiten gut verbinden kann, nämlich eine höhere Schulbildung mit der Lehre oder der Berufsausbildung im Speziellen.

Das wissen wir, wir wissen aber auch – und das habe ich ja zu Beginn schon adres­siert –, dass die Risikogruppen zu stark sind, das war ja genau damit gemeint. Das heißt: In der Schule Neu mit unterschiedlichen Maßnahmen – wie etwa Diagnostik-


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