BundesratStenographisches Protokoll859. Sitzung / Seite 14

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Bundesrätin Sonja Zwazl (ÖVP, Niederösterreich): Ich hätte gerne noch eine Zu­satzfrage gestellt: Frau Bundesminister, wir haben voriges Jahr hier im Bundesrat einen Schwerpunkt auf die duale Ausbildung und Berufsorientierung gelegt, und Sie haben die Pädagogischen Hochschulen ja auch in Ihren ersten Ausführungen ange­sprochen.

Jetzt ist meine Frage, weil auch die Jugendlichen gesagt haben – wir haben eine Umfrage gemacht –, dass sie eine verstärkte und bessere Berufsorientierung und -information brauchen: Sehen Sie eine Möglichkeit, dass man da den Pädagogen flächendeckend eine verpflichtende Grundausbildung im Fach Berufsorientierung gibt, sodass das wirklich flächendeckend für alle angehenden Pädagoginnen und Päda­gogen gemacht wird?

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Das ist in den Details, wie Sie sie sich vorstellen, noch nicht implementiert, aber es geht ja viel stärker auch um das Thema Skills, Fähigkeiten, Fertigkeiten. Ich habe vorher versucht, es schon ein bisschen zu skizzieren. Da sind wir in der Tat mit der Pädago­gInnen­bildung Neu neu aufgestellt, um genau diese Skills und diese Fertigkeiten und Fähig­keiten besser zu adressieren, um dann auch zu schauen, wo die Talente der einzelnen Kinder und Jugendlichen liegen und wie man sie bei ihren Entscheidungen besser begleiten kann. Das ist aber in der Tat bereits in Kraft und mit der PädagogInnen­bildung Neu adressiert.

 


Präsident Mario Lindner: Zu einer weiteren Zusatzfrage zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Schennach. Ich bitte um die Zusatzfrage.

 


Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich finde es ja toll – man sieht, die Welt bewegt sich –, wenn Frau Zwazl von der ÖVP nach Gendergerechtigkeit fragt. Ich glaube, das ist super: ein Kompliment für diese Frage! (Heiterkeit bei der ÖVP. – Zwischenruf der Bundesrätin Zwazl.)

Meine Frage ist: Angesichts der Zahlen im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit sehen wir doch, dass wir ein massives Problem haben, das Personen mit Migrations­hintergrund betrifft. Das von Ihnen angesprochene Programm für Berufs- und Bildungs­wegorientierung, das ja verbindlich ist, sieht auch vor, externe Experten und Expertin­nen einzubinden: Wie sieht das aus? Denkt man da auch daran, speziell bei Jugend­lichen und Kindern mit Migrationshintergrund tätig zu werden?

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: In diese Berufs­orientierung externe Experten einzubinden, das geschieht zum Beispiel über die Schnuppertage. Da schicken wir die Jugendlichen ja raus zu den Betrieben. Ich glaube, das ist auch ganz wichtig.

Dass da auch neue Kooperationen mit der Wirtschaft gefunden werden, zeigt beispiels­weise in der Steiermark das neue Talentcenter, das gerade eröffnet wurde, das wirklich sensationell gut gelungen ist; ich habe es mir selbst angeschaut. Da wird mir berichtet, dass sie auch schon mit den Schulen wirklich ganz engen Kontakt haben, dass die 13- bis 14-Jährigen auch kommen und diesen Parcours durchlaufen. Der ist auf der einen Seite sehr dahin gehend gestaltet, die manuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu sehen, aber es sind da auch sehr viele kognitive Tests implementiert. Es ist schön, zu sehen, was gehen kann.

Da also die Kooperation auf allen Ebenen zu fördern, ist mir ein Anliegen; und das wird auch an den Schulen gerne und gut wahrgenommen. Das kann sicher noch vertieft


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