märversorgungszentren zusätzlich noch das Gefahrenpotenzial einer erhöhten Personalfluktuation. (Vizepräsidentin Winkler übernimmt den Vorsitz.)
Für den ländlichen Raum gibt es ja auch bereits in der Steiermark das Erfolgsmodell styriamed.net, bei dem sich in den Regionen die Ärzte sehr gut miteinander vernetzt haben, Synergien nützen und zu einer verbesserten strukturellen Versorgung beitragen (Bundesrat Mayer: Genau das ist es!), und das ist eben genau nicht dasselbe. (Zwischenruf des Bundesrates Mayer.)
Und ich muss schon sagen: Wir befinden uns hinsichtlich der Kritik ja nicht, wie gesagt wird, in Gesellschaft von irgendwelchen Ewiggestrigen, sondern in diesem Falle teilen wir die Ansicht der Ärztekammer (Bundesministerin Oberhauser: Die wird auch ewiggestrig sein!), die sich da zu Recht Sorgen macht. Wir fordern deshalb eine Attraktivierung des niedergelassenen Bereichs durch attraktivere Kassenverträge, entsprechende Förderungen (Zwischenruf des Bundesrates Stögmüller) von Gruppenpraxen und Vernetzungen. Das wäre das Zukunftsmodell, und nicht die Polikliniken nach DDR-Vorbild. (Beifall bei der FPÖ.)
12.01
Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Gruber-Pruner. – Bitte, Frau Kollegin.
12.01
Bundesrätin Mag. Daniela Gruber-Pruner (SPÖ, Wien): Hohes Präsidium! Liebe Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Mein Vorredner Bundesrat Krusche hat ja die Vorteile der neuen Maßnahmen sehr gut benannt, nur leider reicht das offensichtlich nicht, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und die richtigen Maßnahmen gutzuheißen. Darum möchte ich jetzt noch einmal versuchen, die vorgeschlagenen Maßnahmen in diesen vier Vereinbarungen und Vorlagen, die zur Debatte stehen, zu begründen.
Den ersten Fokus möchte ich auf die Patientinnen und Patienten legen, um die es dabei ja im Kern gehen soll. Patientinnen und Patienten müssen nämlich immer im Fokus von Gesundheitsmaßnahmen und Veränderungen im Gesundheitssystem stehen. Was will ein kranker Mensch? – Ein kranker Mensch will zuerst einmal natürlich schnell gesund werden. Und damit er das kann, braucht er ein gutes, qualitativ hochwertiges System, er braucht kompetente Ärztinnen und Ärzte, Betreuungspersonen, Pflegepersonen, die in der Nähe und gut erreichbar sind. Lange Anfahrtswege und kurze Öffnungszeiten sind natürlich genau das Gegenteil davon.
Offen gesagt haben wir in Wien da gewisse Vorteile, im Ballungsraum sind wir etwas verwöhnt. Da gibt es sicher ein gewisses Stadt-Land-Gefälle, an dem man arbeiten muss.
Der zweite Bereich betrifft die Menschen, die im Gesundheitssystem arbeiten. Auch sie brauchen beste Rahmenbedingungen, um ihre wertvolle und notwendige Arbeit sehr gut erfüllen zu können. Auch da geht es um Gesundheitsförderung: Diese Rahmenbedingungen müssen gesundheitsförderlich sein, und dabei, denke ich, ist es auch ein Faktor, ob eine Person als Einzelkämpferin arbeiten muss oder in einem Team arbeiten darf und dadurch die Verantwortung teilen kann und die Entlastung gewährleistet ist. Ich denke, diese Aufwertung der Gesundheitsberufe – aller Gesundheitsberufe, auch die der medizinisch-technischen Dienste – ist notwendig und wichtig.
Ein drittes Argument, das für die Maßnahmen, die vorliegen, spricht, ist natürlich, dass das Gesundheitssystem einen nicht unwesentlichen Budgetposten darstellt. Aus meiner Sicht ist es ein Zeichen verantwortungsvoller Politik, wenn in einem übergreifenden Management, wie es diese Zielsteuerung-Gesundheit vorsieht, auf Qualität, aber auch auf den effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen geachtet wird. Ich denke, es
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