BundesratStenographisches Protokoll863. Sitzung / Seite 85

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

besser – einen Gewinnfreibetrag für Investitionen geben, denn Innovationen werden ja zu Investitionen.

Ausländische Forscher bekommen Sie mit diesem Nettogehalt nicht, das ist Faktum. Da gibt es andere, bessere Standorte. In einer globalisierten Welt zählt der Wettbe­werb. Das gilt auch für die Forschung, das gilt auch für junge Unternehmen, und des­wegen wandern junge Unternehmen auch reihenweise ab.

Ganz zum Schluss noch: Schumpeter habe ich auch deswegen ausgesucht, weil er damals in den Dreißigerjahren von der Rockefeller Foundation – mittlerweile eine Uni­versität in New York, sie heißt Rockefeller University – abgeworben wurde. Die Rocke­feller Foundation warb gezielt Köpfe aus Europa ab; in den Dreißigerjahren war das so, Schumpeter war einer davon. Er hat eine riesige, gigantische Karriere an der Harvard University gemacht.

Man sollte sich das einmal anschauen und nicht das Rad neu erfinden, denn solche Stiftungen gibt es in den USA schon überall, und das ist mit diesem Gesetz einfach nicht stringent zu leisten. (Vizepräsidentin Winkler gibt das Glockenzeichen.) – Ich bin schon am Schluss. – Dazu fehlt auch der Breitbandausbau für ein leistungsstarkes Inter­net, das in Österreich leider, leider noch nicht flächendeckend vorhanden ist. Daher wird auch die Industrie 4.0 nicht so umgesetzt werden können wie geplant.

Wie gesagt: keine Kritik an Ihnen ad personam, denn ich schätze Sie und Ihre hehren Absichten sehr; es steht aber nicht so im Gesetz. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.20


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Anderl. – Bitte, Frau Kollegin.

 


13.20.53

Bundesrätin Renate Anderl (SPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehr­ter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen, werte Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zu­seher vor den Bildschirmen! Ich kann jetzt leider nicht direkt auf Bundesrat Pisec ein­gehen, das hat den Grund, dass ich ihn auf der Seite, auf der ich gesessen bin, sehr, sehr schlecht verstehen konnte. Was ich aber schon verstanden habe, ist, dass wir es immer wieder schaffen, hier alles schlechtzureden. Natürlich wird im Bereich Techno­logie noch ganz, ganz viel zu machen sein, noch ganz viel vor uns liegen.

Ich denke aber, wir haben heute hier über etwas zu diskutieren, das auch mit der Bil­dung zusammenhängt. Wir sind ständig bemüht, Bildung zu reformieren. Wir sprechen immer wieder darüber, wie wichtig Bildung ist, und meiner Meinung nach wird mit der Innovationsstiftung für Bildung ein weiterer wesentlicher Schritt zur Förderung von Bildung getan.

Die Innovationsstiftung bringt die kontinuierliche Anhebung des Bildungsniveaus und der Innovationskompetenz aller Altersgruppen in Österreich, und das ist es, was wir als Vorteil sehen. Bildung, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, beginnt nicht erst, wenn man die erste Klasse Volksschule besucht, sondern Bildung beginnt bereits im Kleinstkind­alter, im Kindergarten. Als GewerkschafterInnen haben wir uns dazu entschlossen, wenn wir über Kindergärten sprechen, dass wir Kinderbildungseinrichtungen meinen, weil wir davon überzeugt sind, dass unsere Kinder schon im Rahmen der Elementarpädagogik, in der Kinderkrippe durch unsere sehr gut qualifizierten und vor allem bestens ausge­bildeten PädagogInnen die erste Bildung konsumieren.

Elementarbildung findet einerseits in der Familie statt, andererseits in institutionellen Einrichtungen wie der Kinderkrippe, altersweiten Kleingruppen, dem Kindergarten und der Vorschule. Damit endet Bildung aber nicht, sie endet auch nicht mit dem Ende der Schulpflicht, und sie endet auch nicht mit einer Lehrausbildung, sondern Bildung be-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite