BundesratStenographisches Protokoll866. Sitzung / Seite 19

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lich cool. Vor meinem 16. Lebensjahr war es für mich, obwohl mein Vater selbst Rau­cher war, kein Thema, doch damals in dieser Stimmung habe ich es natürlich auch ge­macht, zumal mir bewusst war, dass ich ja gemäß den gesetzlichen Bestimmungen rauchen durfte. Gelegentlich, muss ich gestehen, rauche ich auch heute noch. Ich stel­le mir aber auch immer wieder die Frage, ob ich mit 18 Jahren nicht anders gedacht hätte, ob ich mit der Verlockung, weil ich älter und reifer gewesen wäre, nicht doch an­ders umgegangen wäre. (Bundesrat Längle: Das weiß man nicht!) Ja, das weiß man nicht.

Das Anheben des Schutzalters auf 18 Jahre und die präventive Aufklärung der Jugend mag daher der Schlüssel dafür sein, dass immer mehr Jugendliche von heute auch ge­sunde Erwachsene von morgen werden. All die Facebook-Sprüche wie: Wählen mit 16, Führerschein mit 17, aber Rauchen mit 18?!, sind wenig hilfreich und bauschen nur ein Thema emotional auf, bei dem Sachverstand gefragt wäre. Wir haben ja auch die Aus­bildungspflicht bis 18 Jahre im Kopf.

Frau Bundesminister, ich danke dir und deinem Team für diesen mutigen Weg, diesen Beschluss herbeizuführen. Es ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, den wir um­fassender sehen müssen.

Wir Erwachsene von heute sollen Vorbilder für unsere Kinder sein, die morgen gesün­der leben werden. Danke schön. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Bundesräten der Grünen.)

9.17


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Vielen Dank, Frau Bundesrätin.

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Anderl. Ich erteile ihr dieses.

 


9.17.50

Bundesrätin Renate Anderl (SPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen! Werte Kollegen! Meine Vorrednerin hat kurz die Kinderbildungseinrichtungen angesprochen. – Ja, auch in meiner Tätigkeit als Bun­desfrauenvorsitzende des ÖGB kann ich sagen: Da haben wir einen richtigen Schritt in die richtige Richtung getan – auch von meiner Seite ein herzliches Danke dafür –, denn wir haben nicht nur für mehr Kinderbildungseinrichtungen gesorgt, sondern auch dafür, dass mehr Menschen in Beschäftigung kommen. Das ist ein Aspekt, den wir dabei nicht vergessen dürfen, wohl wissend, dass wir in dieser Richtung noch ganz viel zu tun ha­ben und noch lange nicht am Ende sind.

Über unser heutiges Thema, nämlich Rauchen erst ab 18 Jahren, hat auch meine Vor­rednerin ausführlich gesprochen. „Gesunde Kinder von heute sind gesunde Erwachse­ne von morgen“ ich denke, diesem Satz ist nichts hinzuzufügen.

Ich gehe auch davon aus, dass niemand hier im Saal anzweifelt, dass Rauchen tat­sächlich schädlich ist, und dass uns allen die Gesundheit unserer Jugendlichen am Her­zen liegt. Wenn ich davon spreche, dass Rauchen schädlich ist, dann meine ich damit, dass es ja nicht nur für den Raucher/die Raucherin schädlich ist, sondern dass es, wie ja auch Studien belegen, auch für die Mitmenschen, die sogenannten Passivraucher/-rau­cherinnen negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Wir wissen auch, dass wir in Österreich, wenn wir den Zahlen der OECD Glauben schen­ken dürfen – und davon gehe ich aus –, zu den Spitzenreitern gehören, wenn es um das Thema Rauchen und Jugendliche geht.

Wenn wir jetzt aber darüber nachdenken, wann wir mit Gesetzen einschreiten sollen, dann drängen sich mir schon einige Fragen auf, und ich sehe das etwas anders als mei­ne Vorrednerin.

 


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