BundesratStenographisches Protokoll866. Sitzung / Seite 188

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18.48.1032. Punkt

Bericht des Bundesministers für Inneres an das österreichische Parlament Le­gislativ- und Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2017 Achtzehn­monatsprogramm des niederländischen, slowakischen und maltesischen Vorsit­zes des Rates der Europäischen Union (III-610-BR/2017 d.B. sowie 9782/BR d.B.)

 


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Nunmehr gelangen wir zum 32. Punkt der Tages­ordnung.

Berichterstatter ist Herr Bundesrat Forstner. – Ich bitte um den Bericht.

 


18.48.32

Berichterstatter Armin Forstner, MPA: Frau Präsidentin! Herr Minister! Geschätzte Kol­leginnen und Kollegen! Ich bringe den Bericht des Ausschusses für innere Angelegen­heiten über den Bericht des Bundesministers für Inneres an das österreichische Parla­ment Legislativ- und Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2017 Achtzehn­monatsprogramm des niederländischen, slowakischen und maltesischen Vorsitzes des Rates der Europäischen Union.

Der Bericht liegt Ihnen in schriftlicher Form vor, ich komme daher gleich zur Antrag­stellung.

Der Ausschuss für innere Angelegenheiten stellt nach Beratung der Vorlage am 4. Ap­ril 2017 den Antrag, den Bericht des Bundesministers für Inneres an das österreichi­sche Parlament Legislativ- und Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2017 Achtzehnmonatsprogramm des niederländischen, slowakischen und maltesischen Vor­sitzes des Rates der Europäischen Union (III-610-BR/2017 d.B.) zur Kenntnis zu nehmen.

 


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Vielen Dank für den Bericht.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Herbert. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


18.49.13

Bundesrat Werner Herbert (FPÖ, Niederösterreich)|: Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Da ich heute schon einmal die grund­sätzliche Meinung der FPÖ zu derartigen EU-Vorhabensberichten dargelegt habe und Sie wahrscheinlich schon eine gewisse Annahme zu meinem grundsätzlichen Zugang zu diesem Bericht haben, darf ich Ihnen auch an dieser Stelle mitteilen: Sie haben recht. Wir werden auch diesem Bericht unsere Zustimmung nicht geben. (Bundesrätin Kurz: So eine Überraschung aber auch!) Warum? – Weil es, wie wohl bei keinem an­deren Bericht der EU, bei diesem Bericht augenscheinlich ist, wie sehr die EU in den letzten Jahren auf sicherheitspolitischer Ebene versagt hat. Dieser Bericht ist ein Of­fenbarungseid des Versagens in der Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU.

Vielleicht darf ich an dieser Stelle noch einmal unseren generellen Zugang dazu darle­gen: Uns geht es nicht darum, die bestehenden Asylströme so zu lassen, wie sie sind, und durch irgendwelche Versprechungen der EU weiter in diesem ungemäßigten und ungezügelten Zustand verharren zu lassen, sondern wir sagen: Grenzen dicht und den Zustrom minimieren! Wir dürfen nicht die Flüchtlinge in unser Land oder in die EU las­sen und dann versuchen, die Flüchtlinge innerhalb der EU aufzuteilen. Das ist eine Poli­tik, die unglaublich erscheint! So wie es sich die EU vorstellt, gibt man jede Möglichkeit, in eigenstaatlicher Verantwortung zu agieren, vollkommen ab. Das bedeutet, dieser Be­richt ist der Offenbarungseid des Versagens der Flüchtlingspolitik der EU per se.

Bezeichnend ist auch, dass seit 2015, obwohl vonseiten der Bundesregierung mehr­mals darauf hingewiesen, versprochen, dargelegt wurde, dass es künftig Rückführungs­abkommen mit anderen Staaten geben würde, tatsächlich erst ein einziges neues Rück-


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