Wohlstand, und das schafft vor allem Wettbewerbsfähigkeit, denn darin werden sehr wohl die Kostenstruktur, die Innovationsstruktur und die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe widergespiegelt. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
12.32
Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Ich darf festhalten, dass der von Bundesrat Pisec und seinen Kolleginnen und Kollegen eingebrachte Entschließungsantrag betreffend Abschaffung der kalten Progression zur Stärkung des Mittelstandes genügend unterstützt ist und demnach mit in Verhandlung steht.
Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Hammerl. – Bitte.
12.32
Bundesrat Gregor Hammerl (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Herr Präsident! Meine geschätzten Damen und Herren! Der heute zu debattierende Mittelstandsbericht 2016, ist meines Erachtens ein ausgezeichneter Bericht, er wurde aber im Nationalrat noch nicht diskutiert. Kollege Mag. Reinhard Pisec, Sie haben den Bericht, glaube ich, trotzdem halbwegs positiv beurteilt, wofür ich danke. Es hat nicht immer alles gepasst, aber es war doch zumindest halbwegs positiv, so schlimm war es wohl nicht.
Meine geschätzten Damen und Herren! Der Mittelstand ist die Säule der Wirtschaft. Warum habe ich mich gemeldet? – Ich selber führe einen Betrieb, ehrenamtlich, eine GesmbH, das Hilfswerk Steiermark mit knapp 1 500 Mitarbeitern und Angestellten. Wir kommen sehr oft in den verschiedenen Teilen unseres Landes herum, meine Damen und Herren, und es ist erstaunlich zu sehen, wie sehr unser Land von klein- und mittelständischen Unternehmen geprägt ist. Vielen Orten und Stadtteilen geben diese Unternehmen ihre Identität, aber den Menschen auch ihr tägliches Brot.
Es gibt 330 000 klein- und mittelständische Unternehmen, zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten in solchen, und die Lehrlingsausbildung – ich wiederhole: die Lehrlingsausbildung – wird zu einem großen Teil von diesen Unternehmen getragen. Unser weltweit anerkanntes duales Ausbildungssystem wird von diesen Betrieben wesentlich mitgestaltet.
Seit 2008 konnten laut Mittelstandsbericht, der zur Diskussion vorliegt, 130 000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. 2014 gaben diese Unternehmen 1,9 Millionen Menschen Beschäftigung, und 456 Milliarden € Umsatz konnten erwirtschaftet werden.
Es weisen aber nicht nur diese imponierenden Zahlen auf die Bedeutung dieser Unternehmen hin, sondern es ist darüber hinaus die Prägung der Wirtschaft unseres Landes durch diese Unternehmen relevant. Meine Damen und Herren! Wir brauchen sicherlich Großbetriebe und Leitunternehmen, ebenso brauchen wir für diese aber auch die Basis, die durch diese Klein- und Mittelunternehmen gebildet wird. In solchen Betrieben gibt es Innovation, in den meisten Fällen gibt es aber auch eine Rückbindung an die örtliche Gesellschaft, die eine spezifische Wirtschaftskultur ausbildet. Eine solche Wirtschaftskultur ist geprägt von gegenseitiger Verantwortlichkeit in der Entwicklung der Regionen.
Wir merken das besonders dann, wenn es zu einer Absiedelung von Menschen aus strukturschwachen Gebieten kommt. Wo Unternehmen vorhanden sind, die in regionaler Verantwortung das Gebiet mitgestalten, kann dieser menschliche Aderlass hintangehalten werden, besonders wenn Klein- und Mittelbetriebe jungen Menschen Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten anbieten können.
Trotzdem habe ich auch eine ein bisschen kritische Anmerkung, wenn das andererseits auch positiv ist: In der Steiermark werden für das Magna-Werk circa 3 000 Frauen und Männer gesucht, die dort arbeiten sollten. 1 000 haben wir gefunden, aber es ist
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