BundesratStenographisches Protokoll869. Sitzung / Seite 90

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Im Zusammenhang mit der Personalnot – ich sehe, dass das rote Lämpchen schon leuch­tet – möchte ich trotzdem die Lehrlinge noch anführen. Warum ist es so, dass die Lehr­lingszahl von etwa 14 500 auf etwa 9 000 gesunken ist? Wir haben es im Ausschuss besprochen, es gibt viele Programme, keine Frage: über die Wirtschaftskammer, über die Hoteliervereinigung. Ist die Attraktivität im Tourismus nicht gegeben, weil diese Zahl so stark zurückgeht, oder was ist dort passiert?

14 000 Köche fehlen zum Beispiel in diesem Bereich, das war die Meldung für die Win­tersaison, vor Weihnachten. Wie das schlussendlich gelöst worden ist, weiß ich nicht – aber einige Betriebe mussten einfach den À-la-carte-Bereich schließen.

Was ich damit sagen will: Wir brauchen auch eine Qualitätsoffensive für die Arbeit im Tourismusbereich. So wie es eine Qualitätsoffensive gibt, was die Hardware anlangt, brauchen wir auch eine für die Software: für die Mitarbeiter in den Betrieben.

Abschließend noch ein Blick in die Zukunft: Um den heurigen Winter geht es in diesem Bericht nicht, aber da gab es einen Rückgang in den Top-Skigebieten. Hat das viel­leicht damit zu tun, dass wir zu wenig Schnee haben, dass die Speicherteiche und der Maschinenschnee einfach nicht mehr ausreichend dafür sind?

Erinnern Sie sich an die Piefke-Saga vor 30 Jahren – ich weiß nicht, wer sie gesehen hat –, das war damals eigentlich ein Skandal. In der vierten Folge, ich kann mich noch erinnern, war die eine Seite grün und man hat Sommertourismus betrieben und auf der anderen Seite sind die Schneebänder hinuntergegangen. Das ist 30 Jahre her – jetzt sind wir dort angelangt! (Bundesrätin Junker: Das tun wir noch nicht!) – Nein, das war visionär in diese Richtung gebracht.

Diese Bänder heuer im Winter – das ist uns ja wohl bekannt. Ich muss sagen, Hut ab vor allen Liftbetreibern, die viel Geld einsetzen müssen, damit Skifahren für unsere Gäs­te möglich ist. (Präsidentin Ledl-Rossmann gibt das Glockenzeichen.)

Die direkte Wertschöpfung des Tourismus beläuft sich auf 5,6 Prozent des BIPs, so wich­tig ist das.

Einen Satz noch, denn über einige Dinge sollten wir uns Gedanken machen: über den Klimawandel – der wird im Tourismus ankommen, wie auch immer –, über die Terrorsi­tuation, das wissen wir auch, und über den Brexit. 2016 gab es weltweit 1,23 Milliarden Touristenankünfte, bis 2030 werden es 1,8 Milliarden sein, und Österreich wird auch in Zukunft top mit dabei sein. – Danke. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

13.51


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Zur Geschäftsordnung hat sich Herr Bundesrat Lindner gemeldet. – Bitte.

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13.51.09

Bundesrat Mario Lindner (SPÖ, Steiermark) (zur Geschäftsbehandlung): Sehr geehr­te Frau Präsidentin! Nach § 71 der Geschäftsordnung ersuche ich Sie, für die Aussa­gen des Kollegen Jenewein nach § 70 einen Ordnungsruf zu erteilen. (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Jenewein: Welche Aussagen wären das gewesen?)

 


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Auf welche Aussage bezieht sich das?

 


Bundesrat Mario Lindner (fortsetzend): Auf die Aussage: Ihr seid ja unfähig.

13.51


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Da wir das Thema mit dem Ordnungsruf heute schon hatten, darf ich an dieser Stelle die Bitte äußern, sich mit manchen Aussagen


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