BundesratStenographisches Protokoll871. Sitzung / Seite 32

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

vor allem deswegen verboten, weil dann die Kammerbeiträge bei der Wirtschaftskam­mer landen anstatt bei der Ärztekammer. Dieser Interessenkonflikt der Kammern ver­hin­dert die freie Wahl der Gesellschaftsform für Ärzte.

Auch die Finanzierung unseres Gesundheitssystems aus mehreren Quellen ist ein Prob­lem. Wir brauchen eine Gesundheitsfinanzierung aus einer Hand. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ. – Anhaltende Zwischenrufe bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

10.25


Präsident Edgar Mayer: Zu einer abschließenden Stellungnahme hat sich die Frau Bundesministerin für Gesundheit und Frauen zu Wort gemeldet. Ich darf um etwas Ruhe bitten. Zu Wort gelangt die Frau Ministerin. – Bitte, Frau Ministerin.

 


10.25.46

Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc: Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren! Ganz kurz nur darf ich die Gelegenheit nützen, um auf einige der Stellungnahmen und Rede­beiträge einzugehen.

Es wurde behauptet, dass im Rahmen dieser neuen Umsetzung der regionalen Ge­sund­heitszentren Hausärzte abgeschafft werden würden. Ich sage Ihnen, genau das Gegenteil ist der Fall. Das Wort Attraktivierung wurde hier mehrmals genannt, wir machen das um die Bedürfnisse der jungen Ärztinnen und Ärzte herum. Sie haben neue Anforderungen an ihre Arbeitsbedingungen, und genau dem werden wir mit den neuen Rahmenbedingungen gerecht, die wir im Rahmen der regionalen Gesund­heits­zentren schaffen. Genau das führt dazu, und das ist das Ziel, dass sich mehr Mediziner und Medizinerinnen in Zukunft für den Beruf des Allgemeinmediziners und des Hausarztes entscheiden werden.

Wer arbeitet denn in den zwei regionalen Gesundheitszentren, die es schon gibt? Ich lade Sie gerne ein, diese zu besuchen, dann werden Sie sehen, es sind Hausärztinnen und Hausärzte, die dort arbeiten. Wer denn sonst, meine Damen und Herren?! Genau darum geht es: Wir bauen Rahmenbedingungen, die attraktiver sind und in Zukunft mehr Mediziner und Medizinerinnen in diese Berufssparte bringen sollen, damit die hausärztliche Versorgung nicht nur heute, sondern auch morgen gesichert ist. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

Es wurde erwähnt, wir sollen uns auch um andere wichtige Themen kümmern. Ja, nichts anderes tun wir, sage ich Ihnen. Seit zwei Jahren haben wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Fachbereichen einen Aktionsplan Frauengesundheit erarbeitet – der übrigens letzte Woche im Nationalrat vorgestellt, diskutiert und zur Kenntnis genommen wurde –, den Sie gerne auf unserer Homepage nachlesen und sich herunterladen können. Dort sehen Sie die verschiedenen Themen­spektren und Wirkungsfelder, die es gilt, künftig im Bereich der Frauengesundheit gemeinsam anzugehen und zu bearbeiten. Ja, Frausein ist, was die Gesundheit betrifft, nicht gleichzusetzen mit Mannsein, da haben Sie völlig recht. Das haben wir schon vor einigen Jahren erkannt und gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Part­nern in Österreich diesen Aktionsplan Frauengesundheit geschaffen, der jetzt Grund­lage für die breite Umsetzung in diesem Bereich ist. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grü­nen.)

Ich darf auch daran erinnern, dass wir dazu gemeinsam mit den Universitäten, die für die Ausbildung zuständig sind, gearbeitet haben, und es gibt darauf basierend zwei Lehrstühle für Gendermedizin. Gendermedizin haben Sie angesprochen, das ist jene Spezialisierung, die sich genau damit auseinandersetzt, und ich darf erinnern: 2010 Lehr­stuhl für Gendermedizin an der MedUni Wien, 2014 Lehrstuhl für Gendermedizin an


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite