BundesratStenographisches Protokoll871. Sitzung / Seite 74

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wir heute auch dazu und begrüßen das sehr. – Frau Ministerin, herzlichen Dank! (Bei­fall bei der SPÖ.)

13.01


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Nun darf ich Frau Bundesministerin Dr. Hammerschmid das Wort erteilen. – Bitte.

 


13.01.22

Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder des Bundesrates! Zuerst zum Studienrecht, zur Harmonisie­rung des Studienrechts und zum angesprochenen Masterstudiengang für Quereinstei­ge­rinnen und Quereinsteiger: Die Frage, ob das wirklich die richtige Methode ist, um dem Lehrermangel in der Zukunft zu begegnen, stand im Raum.

Ich glaube, da muss man auch in die Zahlen hineinschauen. Wir monitoren natürlich die ganze Zeit die Lehrerinnen- und Lehrerentwicklung und den Bedarf in Österreich und wissen aufgrund der Entwicklung der Schülerinnen- und Schülerkohorten sehr genau, wie sich die Zahlen mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren ent­wickeln werden. Was wir sehen, ist, dass viele, ein Drittel bis die Hälfte, der Päda­goginnen und Pädagogen in den nächsten zehn Jahren in Pension gehen; das ist korrekt. Was wir aber auch wissen, ist, dass wir sehr, sehr viele Absolventinnen und Absolventen haben, die natürlich diese Plätze einnehmen werden.

Wir wissen, durch das neue Studium, durch die PädagogInnenbildung Neu, bekommen wir die Drop-out-Rate in den Studien ein Stück weit nach unten. Wir verbessern die Zugänge und die Studienbedingungen an den Pädagogischen Hochschulen, an den Universitäten. Wir wissen, dass wir mit den Absolventinnen und Absolventen der Zukunft eine gute Basis haben. Wir wissen auch, dass wir noch Tausende Päda­go­ginnen und Pädagogen, die fertig sind, auf den Wartelisten in den Bundesländern haben. Die warten auf Arbeit, das ist so, das vergessen viele.

Dass es in den verschiedenen Fächern unterschiedlich ist, wissen wir auch. Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern müssen wir sehr genau dranbleiben und hin­schauen, da haben wir natürlich weniger. In anderen Fächern, in allgemeinbildenden Fächern haben wir aber viele, die auf einen Job warten. Das heißt, da müssen wir besser steuern und mit diesen Wartelisten auch arbeiten.

Was wir auch tun müssen, ist, die Durchgängigkeit, die Durchlässigkeit ins System zu verbessern, deshalb haben wir dieses Gesetz auch beschlossen, diesen Master ge­schaffen. Wir sehen in den berufsbildenden Schulen, in den mittleren und höheren Schulen, dass Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger das Schulleben schon sehr, sehr befruchten können, weil sie natürlich Expertise aus den unterschiedlichen Arbeits­welten, aus den unterschiedlichen Berufen mitbringen. Das hat sich im berufsbildenden Sektor extrem gut bewährt.

Dass das auch in anderen Schulen funktionieren kann, wissen wir nicht zuletzt durch Teach for Austria, eine wunderbare Initiative, die junge Menschen, die ein abge­schlossenes Hochschulstudium haben, mit einer zusätzlichen pädagogischen Ausbil­dung dazu befähigt, insbesondere an Neuen Mittelschulen, die besondere Heraus­forderungen haben, zu wirken. Was ich von dort höre, was ich dort auch sehe, ist wirklich erstaunlich. Diese Menschen bringen einfach neue Perspektiven in die Teams ein. Alle, und zwar ausnahmslos alle Schulen, an denen ich war, wo solche Teach-for-Austria-Lehrer anwesend waren und mitwirkten, waren total begeistert und haben sich sehr dafür eingesetzt, dass diese Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bleiben können.

 


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