BundesratStenographisches Protokoll871. Sitzung / Seite 81

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Beim Pflichtschulabschluss waren es mit dem vergangenen Jahr insgesamt rund 10 000 Personen, die dieses Angebot in Anspruch genommen haben. Da liegt der Frauenanteil bei 39 Prozent, 70 Prozent von ihnen haben Migrationshintergrund.

Es wird erwartet, dass in den nächsten vier Jahren weitere 27 000 Personen diese Angebote in Anspruch nehmen, wenn wir das heute so beschließen. Ich finde, das sind sehr beeindruckende Zahlen, und sie sprechen für die Notwendigkeit.

Im Ausschuss wurde uns aber auch berichtet, dass die Ausweitung dieses Angebots durchaus sinnvoll wäre. Das Potenzial dafür besteht, und es gibt Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds, die abholbereit sind. Alle, die jemals versucht haben, solche Anträge einzureichen, wissen, dass das harte Arbeit ist. Aber ich denke, jede Anstren­gung in diesem Bereich lohnt sich. Daher freuen wir uns, wenn es diese zwei Angebote weiterhin gibt und wir diesen Beschluss heute fassen.

Kollege Längle, aus meiner Sicht ist es absolut unverständlich, und ich muss mich wundern, wie man ein Programm positiv finden kann, aber sagt, weil es zu wenig ist, stimmen wir dem nicht zu. Das versteht niemand, das ist das Kind-mit-dem-Bade-Ausschütten.

Wir freuen uns über diese Möglichkeit. Die Menschen haben das verdient. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Tiefnig.)

13.28


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Zum Schluss darf ich dazu Frau Ministerin Dr. Hammerschmid das Wort erteilen. – Bitte.

 


13.28.22

Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Es ist jetzt bereits ziemlich viel angerissen worden, auch der Punkt, dass im Zuge dieses Pakets immer mehr Geld zur Verfügung gestanden ist. Ich verstehe nicht, wo diese Kürzung gewesen sein soll, da könnten wir vielleicht einmal bilateral reden, was da wirklich war. Das mit der Frauenquote verstehe ich schon gar nicht, denn wir haben die Frauenquote ja mitverfolgt, und die ist immer wieder gestiegen. Das müssten wir uns anschauen, das biete ich auch gerne an.

Ich möchte an dieser Stelle auch danken: den Ländern insbesondere auch dafür, dass sie das Thema mit uns gemeinsam weiter vorangebracht haben, vorangetrieben ha­ben; meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus, dass dieses Thema so intensiv bearbeitet wurde; dem Finanzministerium. Insbesondere aber möchte ich jenen danken, die draußen in den Regionen tagtäglich daran arbeiten, diesen Menschen ein Angebot zu machen, Basisbildung zu bekommen und den Pflichtschulabschluss nach­zumachen, denn wir könnten diese Menschen von hier aus wahrscheinlich gar nicht erreichen. Es braucht wirklich die Menschen vor Ort, die Institutionen vor Ort, in den Regionen draußen, die sehr gute Netzwerke haben, um diese Menschen zu erreichen.

Wir müssen danach trachten, noch mehr Menschen zu erreichen. Es sind noch viele, viele, viele, wie wir wissen. Vielen, vielen Dank an die vielen Institutionen, an die Trainer, an die Ausbilderinnen und Ausbilder, Lehrerinnen und Lehrer, die mit diesen Menschen daran arbeiten, dass sie sich höher qualifizieren und so eine Chance bekommen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und in der Berufswelt zu reüssieren. (Präsident Mayer übernimmt den Vorsitz.)

Wir kennen die Arbeitslosenzahlen von den Menschen ohne Schulabschluss im Ver­gleich zu jenen, die eine gewisse Bildung haben, einen entsprechenden Pflichtschul­abschluss, eine Lehrausbildung haben oder höhere Bildung genossen haben. Das heißt, den Menschen, die das nicht haben, den Ärmsten unserer Gesellschaft, gilt es


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