BundesratStenographisches Protokoll871. Sitzung / Seite 96

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Ich glaube, man muss einfach erkennen, wann es Zeit ist, aufzuhören. Das ist oft nicht so leicht und nicht so einfach, aber bei mir ist es Zeit, das muss ich sagen. Ich bin seit 42 Jahren politisch tätig, ich war 10 Jahre Vizebürgermeister meiner Heimatstadt Bischofshofen, 10 Jahre Abgeordneter zum Salzburger Landtag und bin jetzt 18 Jahre hier in der Länderkammer gewesen und damit der längst dienende Bundesrat. (Allge­meiner Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

Noch dazu bin ich der Zweitälteste hier nach Gregor Hammerl, der noch älter ist, dann komme vom Alter her schon ich. Es ist also Zeit, ich habe das erkannt und darf noch sagen: Ich habe mich in all diesen Jahren sehr bemüht, nicht parteipolitisch tätig zu sein, sondern konsensorientiert und konstruktiv zu sein, und das ist mir hoffentlich gelungen.

Ich möchte mit den Worten schließen, dass der Bundesrat ein unverzichtbares Binde­glied zwischen der Europäischen Union, dem Staat und den Bundesländern bezie­hungsweise Regionen ist. Das muss man mehr als deutlich sagen. Wir haben ja trotz politischer Unterschiede viele Gemeinsamkeiten, aber der Bundesrat als Länderkam­mer ist unverzichtbar. Ich habe während meiner Präsidentschaft ja auch das Thema „lebenslanges Lernen“ im Vordergrund gehabt, und ich hoffe, es ist mir auch ein bisschen gelungen, das Bewusstsein zu stärken, wie wichtig der Bundesrat ist.

Damit komme ich zum Ende. Ich scheide natürlich mit einem leicht weinenden Auge, aber es braucht sich um mich niemand Sorgen zu machen. Mir wird nicht langweilig, denn ich bleibe Landesobmann des Salzburger Seniorenbundes (allgemeine Heiter­keit), da bin ich auf alle Fälle noch bis 2020 gewählt. (Oh-Rufe.) Ich werde hie und da noch erscheinen und werde nicht ganz von der Bildfläche verschwinden. (Allgemeiner lang anhaltender, teilweise stehend dargebrachter Beifall.)

Ich bedanke mich! Ich danke allen Fraktionen, den Fraktionsobleuten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Ich bedanke mich auch bei der Bundesratsdirektion und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und ich wünsche euch, Ihnen allen ein weiter­hin gedeihliches Wirken zum Wohle der Republik. Es lebe der Bundesrat! – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

Ich darf noch anfügen, es freut mich sehr, dass meine beiden Söhne, die Schwieger­tochter und mein Enkel heute gekommen sind. Die anderen mussten leider zu Hause bleiben. (Allgemeine Heiterkeit.)

14.31


Präsident Edgar Mayer: Sehr geehrter Herr Präsident Saller, lieber Sepp! Auch meinerseits einen lieben Gruß an deine Familie, sie sind mir ja alle bekannt. Dem Josef und der Elke, dem Enkel Vitus und dem Michael, dem jüngeren Sohn, auch ein herz­liches Grüß Gott meinerseits!

Als Präsident darf ich im Namen des Bundesrates aber auch persönlich für dein beson­deres Wirken in unserer Länderkammer ganz herzlich danken. Du bist, wie gesagt, seit 1999 Mitglied dieses Bundesrates und der am längsten dienende Mandatar unserer gesetzgebenden Körperschaft.

Du hast in den letzten 18 Jahren sowohl als Präsident des Bundesrates, aber auch als langjähriger Schriftführer und auch in deiner Funktion als Vorsitzender des Ausschus­ses für Wissenschaft und Forschung beziehungsweise als stellvertretender Vorsitzen­der des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz den österreichi­schen Parlamentarismus mit einer Vielzahl an Initiativen nachhaltig geprägt.

Das beweisen nicht zuletzt auch deine 105 im Plenum des Bundesrates gehaltenen Reden in eindrucksvoller Weise, insbesondere deine letzte war eine ganz berührende und emotionale Rede.

 


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