BundesratStenographisches Protokoll873. Sitzung / Seite 65

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Liebe Kolleginnen, liege Kollegen! Auch ich möchte mich abschließend bei all jenen, die, egal wo auch immer, freiwillig tätig sind, bedanken, in meinem eigenen Namen, aber auch namens meiner Fraktion, denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich habe Respekt vor diesen Menschen, denn es sind Menschen, die das Miteinander vor das Trennende stellen, und das sollte beispielgebend für uns alle sein. Nochmals ein herzli­ches, aufrichtiges Danke an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer für ihre wertvolle Tätigkeit, die für unser Land so wichtig ist! – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

12.21


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Als Nächster darf ich Frau Bundesrätin Ledl-Ross­mann das Wort erteilen. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


12.21.35

Bundesrätin Sonja Ledl-Rossmann (ÖVP, Tirol): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, da sind wir uns heute alle sehr einig, dass diese Änderung des Freiwilligengesetzes und des Familienlastenausgleichs­gesetzes ein sehr wichtiger Schritt ist.

Ich darf vielleicht mit dem Punkt beginnen, mit dem meine Vorrednerin aufgehört hat, nämlich mit dieser wichtigen Erhöhung der Mittel für den Gedenk-, Friedens- und So­zialdienst im Ausland. Ich glaube, gerade der Gedenkdienst muss uns sehr wichtig und ein Anliegen sein, weil er sich ganz klar mit den Ursachen und Folgen des Nationalso­zialismus und seiner Verbrechen auseinandersetzt. Der Gedenk-, Friedens- und So­zialdienst bietet Jugendlichen die Möglichkeit, Jugendliche zu betreuen, alte Menschen zu pflegen, aber auch in Museen oder Archiven zu arbeiten. Ich hatte selber einmal die Gelegenheit, in Litauen, in Vilnius, im Holocaust-Museum eine Führung zu erleben, die von zwei österreichischen Gedenkdienern gemacht worden ist. Das hat mich damals wirklich sehr beeindruckt, und ich finde es schön, wenn sich junge Menschen für die­sen Weg, für diesen Dienst entscheiden, weil ich glaube, sie sind damit auch ganz wichtige Botschafterinnen und Botschafter für unser Land und helfen mit, dass wir die Geschichte nicht vergessen.

Zum Freiwilligen Sozialen Jahr, zweifelsohne auch eine sehr wichtige Einrichtung: In diesem Jahr – es wurde schon angesprochen – haben die jungen Menschen die Mög­lichkeit, sich sozial zu engagieren, während sie aber auch finanziell unterstützt werden, durch die Familienbeihilfe, durch ein Taschengeld, und sie auch versichert sind. Es ist das für mich sehr wesentlich, weil es doch bei vielen so ist, dass sie erst einmal in der Praxis sehen wollen, ob sie überhaupt für einen Sozialberuf geeignet sind oder ob sie für die berufliche Orientierung noch Zeit brauchen, beziehungsweise kommt es immer wieder auch vor, dass Wartejahre überbrückt werden müssen.

Deshalb finde ich es sehr positiv, dass zu all den Bereichen, in denen es möglich ist, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren, jetzt auch die Krankenanstalten dazuge­kommen sind, eben auch im Hinblick auf die berufliche Orientierung, wie schon gesagt, und die Überbrückung einer Wartezeit. Das spielt auch für eine Region wie meinen Bezirk in Tirol eine große Rolle, und das hat mit dem neuen Ausbildungsgesetz in der Krankenpflege zu tun. In Tirol hat man, Gott sei Dank, den Weg gewählt, dass diese FH-Ausbildungen in jedem Bezirk angeboten werden. Da wir aber ein kleinerer Bezirk sind, fallen wir aufgrund der demografischen Zahlen unter die Regelung, dass nur alle zwei Jahre mit der Ausbildung begonnen werden kann. Und da ist es wichtig, dass man die Möglichkeit hat, dieses Freiwillige Soziale Jahr in Krankenanstalten zu absol­vieren. Das birgt für uns ein Potenzial für die Ausbildung und für die Zukunft unserer Region, wenn junge Menschen, die die Matura gemacht haben und deren Fachhoch­schulausbildung für den Pflegedienst erst ein Jahr später anfängt, diese Zeit vor Ort entsprechend nützen können und so nicht die Gefahr besteht, dass sie den Bezirk ver-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite