BundesratStenographisches Protokoll886. Sitzung, 886. Sitzung des Bundesrates am 6. Dezember 2018 / Seite 81

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ein, sondern das hat sie selbst gesagt. Zu dem Problem, das du (in Richtung Bun­desrat Seeber) noch angesprochen hast, nämlich dass man schlussendlich in der Ho­tellerie und im Gastgewerbe ein fatales Problem hinsichtlich der finanziellen Situation hat, schreibt sie in einem letzten Satz: Viele von ihnen sind nur noch nicht geschlos­sen, weil sie sich das nicht leisten können. – Zitatende.

Das ist schon eine Aussage, über die man sicher nachdenken muss. Das nur zum Schluss am Rande noch, damit müsst ihr euch, damit müssen sich die Wirtschafts­kammer und vor allem auch die Hoteliervereinigung auseinandersetzen.

Ich wünsche auf jeden Fall dem Tourismus alles Gute und bedanke mich bei all jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Topqualität für Österreich produzieren. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

13.29


Vizepräsident Ewald Lindinger: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Reinhard Pisec. Ich erteile es ihm.


13.30.01

Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA MA (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Tourismus: 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die direkte Wertschöpfung ist enorm, wie mein Kollege Seeber schon sehr gut ausgeführt hat. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Was die direkte Wertschöpfung betrifft: Für mich steht in der direkten Wertschöpfung in erster Linie die Ertragskraft unserer KMU-Betriebe, unserer Beherbergungs- und Hotel­leriebetriebe im Vordergrund. Um diese Ertragskraft zu stärken, sind in erster Linie die Steuern und Abgaben zu reduzieren und die Abschreibungen an die tatsächliche Nut­zungsdauer anzugleichen. Das ist auch in der Steuerreform 2020 in etwa so vorge­sehen. Die Umsatzsteuer wurde unsererseits, von dieser neuen Bundesregierung schon sofort nach ihrem Antritt sinnvollerweise von 13 Prozent auf 10 Prozent redu­ziert.

Für mich ist es aber diese indirekte Wertschöpfung, mit der ich mich nun beschäftigen möchte: Was ist das Image Österreichs? Was ist der Markenname, für den Österreich steht und wie wirkt sich das auf die Wirtschaft aus? Durch mein eigenes Unternehmen kann ich selbst feststellen – wenn man da in der Welt herumreist –, dass es sogar die Exportwirtschaft positiv beeinflusst, wenn man ein positives Image Österreichs zur Schau trägt.

Sehr geehrte Frau Bundesministerin, Sie haben in Ihrem Vorwort einen wunderschö­nen Satz geschrieben; der könnte nicht schöner sein: Österreich steht für „eindrucks­volle Berge, saubere Seen“. Mein Kollege Novak hat die sauberen Seen in seinem Kärntner Land schon angesprochen. Natürlich zählen auch die sauberen Seen Oberös­terreichs, des ganzen Salzkammerguts dazu, wie natürlich auch die eindrucksvollen Berge Tirols und – wenn ich das Eingangsstatement der Frau Bundesministerin weiter zitieren darf – „eine jahrhundertealte Geschichte“.

Auf diese Geschichte möchte ich kommen, denn – das zeigt dieser Bericht sehr deut­lich und sehr augenscheinlich – Städtereisen und Kulturtourismus liegen im Trend. Sie liegen im Trend, und da ist natürlich die Hauptstadt Wien mit ihrer jahrhundertealten Geschichte in erster Linie zu nennen. Die Touristen, die nach Österreich kommen, su­chen – vereinfacht gesagt – die Geschichte. Sie suchen die jahrhundertealte Ge­schichte Österreichs, die sichtbare, die sensuelle Wahrnehmung, Geschichte zum Se­hen und Angreifen, die haptische Wahrnehmung, die verortete Geschichte hier in un­serer schönen Stadt oder in unserem schönen Land. Bauwerke und Gärten als kul­turelle Erinnerungsorte, auf die wir stolz sind, das sind jene Orte, jene Räume des


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