BundesratStenographisches Protokoll889. Sitzung, 889. Sitzung des Bundesrates am 14. Februar 2019 / Seite 30

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Ich möchte mich beim Herrn Landeshauptmann recht herzlich dafür bedanken, dass er uns heute im Bundesrat besucht hat. Danke, Peter! (Beifall bei der SPÖ, bei Bundes­rätInnen von ÖVP und FPÖ sowie der BundesrätInnen Dziedzic und Stögmüller.)

10.38.09Aktuelle Stunde


Vizepräsident Dr. Magnus Brunner, LL.M. (den Vorsitz übernehmend): Wir gelangen nun zur Aktuellen Stunde zum Thema

„Das Ende des fossilen Zeitalters – Österreichs Position als Vorreiter bei erneuerbaren Energien ausbauen“

mit der Frau Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger, die ich hiermit herzlich im Bundesrat willkommen heiße. (Allgemeiner Beifall.)

In der Präsidialkonferenz wurde Einvernehmen über folgenden Ablauf erzielt: Zunächst kommt je ein Redner/eine Rednerin pro Fraktion zu Wort, dessen/deren Redezeit je­weils 10 Minuten beträgt. Dann folgt die Stellungnahme der Frau Bundesministerin, die ebenfalls 10 Minuten nicht überschreiten sollte; danach wiederum je ein Redner der Fraktionen sowie anschließend eine Wortmeldung der Bundesräte ohne Fraktionszu­gehörigkeit mit jeweils einer 5-minütigen Redezeit, und zuletzt kann noch eine ab­schließende Stellungnahme der Frau Bundesministerin erfolgen, die nach Möglichkeit ebenfalls 5 Minuten nicht überschreiten sollte.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dr. Peter Raggl. Ich erteile es ihm und bitte ihn, die Redezeit von 10 Minuten einzuhalten.


10.39.17

Bundesrat Dr. Peter Raggl (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Sehr ge­ehrte Frau Bundesministerin! Hoher Bundesrat! Wir alle haben noch die Bilder des letztjährigen Jahrhundertsommers im Kopf. Viele von uns werden sagen: Ein wunder­barer Sommer mit sehr guten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten!, es gibt aber auch vie­le, vor allem aus meiner Berufsgruppe, die ich hier vertreten darf, die schreckliche Erin­nerungen an den letzten Sommer haben.

Der letzte Sommer war verbunden mit langen Dürreperioden mit massiven Folgen für die Landwirtschaft – mit Ernteausfällen, mit Schädlingsbefall, aber auch mit Problemen in der Wasserversorgung. Die Quellen versiegen und die Brunnen sind ausgetrocknet. Verbunden mit dieser Trockenheit gab es lokal extreme Gewitterereignisse mit Stark­regen und Sturm, mit Schäden an Gebäuden, mit Schäden an kommunalen Infrastruk­turen, aber auch an landwirtschaftlichen Fluren und im Wald.

Die Folgen dieser Schäden sind längst noch nicht beseitigt, trotzdem – die Zeit ist ins Land gezogen – ist für viele von uns vieles schon wieder in Vergessenheit geraten; nicht so bei den direkt betroffenen Landwirten, deren Scheunen aufgrund der Trocken­heit längst leer sind, nicht so bei den Kartoffelbauern, die aufgrund des Schädlingsbe­falles einen Großteil ihrer Ernte vernichten mussten, aber auch nicht so bei den Wald­bauern, die vielerorts darauf warten, dass der Schnee im Wald endlich schmilzt, damit das Schadholz so schnell wie möglich aufgearbeitet werden kann, damit die nächste Borkenkäferplage, die uns unter Umständen schon wieder bevorsteht, so gut wie mög­lich vermieden werden kann.

Viele Wissenschaftler bestätigen uns: Das sind eindeutige Zeichen eines rapiden Kli­mawandels, welcher gerade bei uns im Alpenraum seine Auswirkungen noch deutli­cher und noch schneller zeigt. Sowohl global mit dem Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 als auch auf EU-Ebene mit der Formulierung der Klimaziele sind sehr


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