Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 57. Sitzung / Seite 139

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mühungen etwa im Bereich der Integration. Ich denke, daß das irreversible Ergebnisse zeitigen wird. Ich danke auch für Ihre Bemühungen im Zuge des UOG und des Universitätsstudiengesetzes, für Ihre Bemühungen zur Verteidigung der Kunst und deren Freiheit und vor allem auch für Ihre oft mutigen Worte gegen den herrschenden Ungeist. (Beifall bei der SPÖ.)

19.13

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Amon. – Bitte, Herr Abgeordneter. Sie haben eine freiwillige Redezeitbeschränkung von 6 Minuten bekanntgegeben.

19.13

Abgeordneter Werner Amon (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich darf vielleicht zunächst ganz kurz zu den Ausführungen des Kollegen Dr. Kier etwas sagen, der hier relativ kompliziert – so möchte ich sagen – unseren Entschließungsantrag, den Entschließungsantrag der Wissenschaftssprecher der Regierungsparteien, zerpflückt hat.

Vereinfacht dargestellt – wenn Sie mir das gestatten, auch wenn wir uns in einer Wissenschaftsdebatte befinden –: Worum geht es in diesem Entschließungsantrag? – Es geht in diesem Entschließungsantrag darum, dem Wissenschaftsminister, wie immer er auch heißen mag, den Rücken zu stärken. Es bleibt Ihnen natürlich unbenommen, diesem Entschließungsantrag beizutreten und uns dabei zu unterstützen.

Wir halten nämlich den Bereich Wissenschaft, Forschung, neue Technologie deshalb für besonders wichtig, weil in diesem Zusammenhang natürlich Jobs geschaffen werden, neue, hochwertige, qualifizierte Jobs. Wir werden diese Jobs in den nächsten Jahren sicherlich brauchen, denn wenn wir an den Aufnahmestopp etwa im öffentlichen Dienst denken, dann muß uns klar sein, daß wir für Jungakademiker, die von den Universitäten kommen, dieses Berufsangebot brauchen werden.

Wir hatten bisher im Forschungsbereich einen Anteil von etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und lagen damit unter dem EU-Schnitt. Mit den 3 Milliarden aber, die jetzt von der Bundesregierung bis 1998 sichergestellt sind, kommen wir über den europäischen Schnitt, und das ist in dem Zusammenhang, den ich vorhin angesprochen habe, sinnvoll.

Wo wir uns sicherlich noch einiges einfallen lassen müssen, ist der Bereich der Stimulierung der größeren Unternehmen, verstärkt in Forschung zu investieren. Aufgrund der mittelständischen Struktur unserer Wirtschaft liegen wir mit einem Anteil von 47 Prozent bei der Forschung im internationalen Vergleich natürlich nicht im Schnitt; dieser liegt nämlich bei 55 Prozent. Ich denke, daß durch entsprechende Maßnahmen der Bundesregierung da einiges möglich ist.

Ich denke auch, daß wir uns verstärkt überlegen müssen, Frauen in den technischen Bereich der Wissenschaft zu bringen, denn die Statistik spricht hier eine relativ klare Sprache. Wenn man sich nämlich anschaut, daß es bei den Studien Maschinenbau nur drei Studentinnen gibt oder im Bereich Elektrotechnik nur fünf Studentinnen – im Vergleich dazu gibt es dort 278 beziehungsweise 276 Burschen –, dann muß man sagen, daß sich da natürlich eine große Spalte auftut. Ich meine daher, daß man insbesondere für Studien, bei denen nach Absolvierung sozusagen ein Jobangebot vorhanden ist – also etwa technische Studien –, verstärkt Frauen ansprechen sollte.

Bei den EU-Programmen – das ist aus dem Bericht auch sehr schön zu ersehen – liegen wir ebenfalls ganz gut, denn 21 Prozent aller eingereichten Projekte wurden von der EU gefördert und kofinanziert. Wir haben einen deutlich höheren Rückfluß, als wir investiert haben, und liegen hier nur 1 Prozent unter dem europäischen Schnitt, was in Anbetracht der relativ kurzen Zeit unserer Mitgliedschaft und der noch nicht entsprechend vorhandenen Vernetzung sehr gut ist.

Positiv zu erwähnen sind natürlich auch die Startprogramme für junge Wissenschafter, da das FWF in den Bereichen der Bürokratie relativ viel Arbeit abnimmt.


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