Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 18

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Abgeordnete Klara Motter (Liberales Forum): Herr Präsident! Gestatten Sie mir eine Anmerkung. Frau Ministerin! Studien werden immer gebraucht, wenn sie ins Konzept passen. Wenn sie nicht ins Konzept passen, dann bekommt man eine solche Antwort, wie ich sie eben von Ihnen erhalten habe.

Aber nun zur Supervision. Wieviel Prozent der Bundeslehrer nehmen derzeit Angebote der Supervision für Lehrer zumindest einmal im Jahr wahr?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Ein großer Teil der Lehrer nimmt die Supervisionsangebote an. Es gibt aber auch viele Lehrer, die sich im privaten Bereich weiterbilden, Lehrer, die private Angebote annehmen. Ich glaube, es ist nicht die Frage, wie viele Lehrer Supervision bekommen, sondern die Frage lautet: Wo besteht vor Ort ein Problem? Wo haben wir eine lebendige Schulpartnerschaft, die die Probleme aufarbeitet? Wo haben wir einen Direktor, der Führungsqualitäten hat, der mit dem Lehrer die Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, der mit den Schulbehörden die Angebote für die Lehrer vorschlägt und der den Lehrer auch motiviert, das Angebot anzunehmen? Diesbezügliche Angebote gibt es österreichweit.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke. – Nächste Zusatzfrage? – Kollege Dr. Rada, bitte.

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Können Sie sich, um den immer schwieriger werdenden Schulalltag der Lehrer zu erleichtern, den Einsatz von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in der Schule vorstellen, und, falls ja, welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, daß derartige Pilotprojekte ehestmöglich verwirklicht werden können?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Wir haben im Schulbereich eine große Anzahl von Beratungslehrern, Stützlehrern und Lehrern mit besonderen Ausbildungen. Es gibt in allen Ländern Hilfestellungen, an denen Sozialarbeiter beteiligt sind und in die Sozialarbeiter eingebunden werden können. Dabei denke ich an die Institute für Sozialdienste. Ganz neue Gremien zu schaffen, halte ich nicht für richtig, sondern man sollte die bestehenden Angebote verbessern und ausbauen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke, Frau Bundesministerin.

Herr Abgeordneter Haigermoser, bitte.

Abgeordneter Helmut Haigermoser (Freiheitliche): Frau Bundesministerin! In Golling an der Salzach im Bundesland Salzburg gibt es einen Lehrer, welcher laut Medien- und Gendarmerieberichten jüngst einen Schüler schwer mißhandelt haben soll. Die von der Mutter des geprügelten Schülers erstattete Anzeige ist von der Behörde unverständlicherweise zurückgelegt worden. Der sozialdemokratische Schuldirektor und Vorgesetzte des prügelnden sozialdemokratischen Lehrers soll dem Vernehmen nach den Wiederholungstäter gedeckt haben.

Nach dieser Kurzschilderung des Falles ergibt sich folgende Frage: Was werden Sie tun, damit einerseits solche Fälle nicht unter den Teppich gekehrt und nicht zu einem Freibrief für prügelnde Lehrer werden, auch um zu verhindern, daß Schüler bleibenden psychischen Schaden erleiden, und was werden Sie tun, damit andererseits – das ist besonders wichtig, Frau Bundesministerin – nicht die überwiegend anständige Mehrheit der Lehrerschaft aufgrund solcher Fälle diskreditiert wird?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Ich ersuche Sie, mir die Angaben über diesen Fall zur Verfügung zu stellen. Dann wird dafür Sorge getragen werden, daß die notwendigen Maßnahmen ergriffen und Anzeigen erstattet werden. Es


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