Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 20

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte sehr.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Abgeordneter! Die Begabungsförderung, die Begabtenförderung ist ein großes Anliegen. Wir haben bereits im vergangenen Jahr die Abteilung beziehungsweise das Referat für Begabtenförderung eingerichtet. Vom Ministerium wurde eine Broschüre zur Begabtenförderung erarbeitet. Bereits seit mehreren Jahren gibt es an den Schulen zahlreiche Maßnahmen, zum Beispiel im Bereich der Olympiaden und Wettbewerbe.

Ich erinnere an den Innovationswettbewerb "Jugend innovativ", in dessen Bereich besonders begabte Jugendliche Projekte einreichen können und Projekte entsprechend prämiert werden. Im vergangenen Jahr sind zum Beispiel allein für diesen Wettbewerb, "Jugend innovativ", 260 Projekte eingereicht worden. Das Siegerprojekt ist ein Gerät für eine automatische Pollenanalyse, mit dessen Hilfe Allergiker die Pollen in der Luft sofort feststellen können. Dafür haben sich auch die entsprechenden Bereiche von Forschung und Wissenschaft interessiert.

Es gibt Plus-Kurse, es gibt Angebote aus der Wirtschaft.

Verstärkt möchte ich die folgenden Maßnahmen ergreifen. Erstens geht es um das Erkennen von Begabungen. Es ist ungeheuer wichtig, die Begabung zu erkennen. Zweitens gilt es, das Überspringen von Klassen zu ermöglichen, auch in der Volksschule, allerdings mit aller Vorsicht. Kinder dürfen auch nicht überfordert werden. Drittens soll begabten Jugendlichen im Gymnasium oder an den weiterführenden Schulen die Möglichkeit gegeben werden, vorzeitig an die Universitäten zu gehen, dort Vorlesungen zu besuchen und Prüfungen abzulegen. In den letzten Wochen habe ich in Gesprächen mit Universitätsprofessoren festgestellt, daß große Bereitschaft zur Zusammenarbeit besteht und vorgezogene Studienteile für das Studium anerkannt werden können.

Besonders wichtig ist mir weiters, daß einzelne Begabungen gefördert werden können. Ich möchte einen Weg suchen, im Rahmen eines aus privaten Mitteln gespeisten Begabtenförderungsfonds spezielle Akzente zu setzen. Zum Beispiel könnte ein musikalisch besonders begabter Jugendlicher bei einem guten Musiker eine Ausbildung bekommen oder ein anderer ein Praktikum im Wirtschaftsbereich machen.

Der Bereich der Begabtenförderung ist ein ungeheuer wichtiger Bereich. Seit Jahren wird entsprechend vorgegangen. Ich habe einen besonderen Schwerpunkt gesetzt, und diesen Schwerpunkt werden wir auch weiterführen. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke. – Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordneter Mag. Dr. Josef Höchtl (ÖVP): Frau Bundesminister! Es ist sehr begrüßenswert, daß in den vergangenen Jahren sehr viel für die Begabtenförderung getan worden ist. Zu einem Aspekt, der mir in dieser Fragestunde wichtig erscheint, möchte ich nachfragen: Können Sie sich vorstellen, Kooperationen mit der Wirtschaft spezifisch zu forcieren, weil dazu auch Möglichkeiten bestünden?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Es gibt in allen Bundesländern die sogenannten Volkswirtschaftlichen Gesellschaften, die sehr stark mit den Schulen zusammenarbeiten. Mein Wunsch ist es, daß die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in diese Richtung verstärkt wird, daß begabte Jugendliche bei ihren Projektarbeiten besonders gesponsert und unterstützt werden, daß sie eventuell Themen aus der Wirtschaft erhalten und daß sie bereits frühzeitig im Wirtschaftsbereich mitarbeiten können. Dort werden wir die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft verstärken.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke. – Kollege Öllinger, bitte.


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