Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 74. Sitzung / Seite 60

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geht, die Bewirtschaftung im ländlichen Raum aufrechtzuerhalten. Es ist einfach notwendig, den Arbeitsplatz Bauernhof zu sehen, so wie es überhaupt notwendig ist, den gesamten ländlichen Raum in unserer Politik aus einer neuen Sicht zu sehen.

Ich glaube auch, daß es notwendig ist, den jungen Bauern wieder Mut zu machen, denn das ewige Nur-Kritisieren und Alles-in-Frage-Stellen, wie Sie von den Freiheitlichen das machen, wird unsere jungen Bauern nicht auf den Höfen halten. (Abg. Ing. Reichhold: Die ganze Rede war eine einzige Kritik! Zu 70 Prozent war das eine einzige Jammerei!) Sie glauben, durch Kritik und Schlechtmachen könnten Sie hier Stimmung machen. (Abg. Ing. Reichhold: 70 Prozent deiner Rede waren Jammerei!) Wir sollten die Dinge hier positiv sehen und mit unserer Politik mit dazu beitragen – wie uns das unser Landwirtschaftsminister vorgibt –, daß wir die Einkommenssituation aufrechterhalten beziehungsweise verbessern. – In diesem Sinne herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.16

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Ing. Reichhold gemeldet. – Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. Sie kennen die Geschäftsordnung. Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

12.16

Abgeordneter Ing. Mathias Reichhold (Freiheitliche): Hohes Haus! Herr Präsident! Abgeordneter Freund hat in seiner Rede, in der er die Situation der Landwirtschaft so bejammert hat, festgestellt, daß wir Freiheitlichen ein Bundestierschutzgesetz unterstützen, wonach die Anbindehaltung verboten wird. – Das ist falsch.

Wir unterstützen ein Bundestierschutzgesetz auf der Grundlage des Tiergesundheitsindex nach Bartussek. Und wenn Sie sich damit auseinandergesetzt hätten, würden Sie wissen, daß die Anbindehaltung dort sehr wohl erlaubt ist. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

12.17

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Als nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Aumayr. Auch Sie haben eine freiwillige Redezeitbeschränkung von 8 Minuten. – Bitte.

12.17

Abgeordnete Anna Elisabeth Aumayr (Freiheitliche): Herr Minister! Herr Präsident! Ich habe hier jetzt einen Zettel gefunden, den Herr Kollege Freund vergessen hat. Irgendeiner seiner Kollegen hat ihm wahrscheinlich etwas mitgegeben, damit er dann weiß, was er zu sagen hat, wenn er am Rednerpult steht. "Kommen Sie heraus aus dem Schneckenhaus, und stellen Sie sich der Realität!" – Haben Sie diesen Zettel vergessen, Herr Kollege Freund? Das ist ein bißchen blamabel. (Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Ing. Reichhold  – den Zettel nehmend –: Das kommt ins Archiv! – Abg. Auer: Das war die Schrift vom Reichhold!)  – Das kommt ins Archiv, ja.

Ich kann Ihnen nur sagen, Herr Kollege Freund: Sie haben hier in Ihrer Rede die Freiheitlichen angeweint wie die Grabsteine über Ihre eigene Politik, über die Folgen der Politik Ihres Ministers. Sie haben keinen einzigen konstruktiven Vorschlag für den Arbeitsplatz Bauernhof eingebracht. Sie müssen sich Ihre Rede in Ruhe noch einmal durchlesen, dann werden Sie erkennen: Es ist vom Anfang bis zum Ende nur eine einzige Jammerei ohne einen einzigen Vorschlag.

Herr Bundesminister! Dazu, daß Sie uns in Ihrer Rede den Entschließungsantrag sozusagen schmackhaft machen wollten, und auch zu der Tatsache, daß jetzt eine Liste von gentechnisch verändertem Saatgut im Internet abgerufen werden kann, frage ich Sie: Herr Bundesminister! Wer oder was hindert Sie daran, in diesen Entschließungsantrag – wenn es schon nicht jetzt in das neue Saatgutgesetz kommt, was ich ja nicht verstehe – zu schreiben, daß die Kennzeichnung nicht in der Sortenliste, sondern auf der Verpackung zu stehen hat?

Die Bauern – Sie sind doch selbst bäuerlicher Herkunft – fahren, wenn sie ihre Felder bestellen, ins Lagerhaus oder zum Produktehändler und kaufen Saatgut. Glauben Sie wirklich, Herr Minister, daß die Bauern, wenn das nicht auf der Verpackung steht, beim Bund anrufen und sich erkundigen, welches Saatgut da drinnen ist? Wie verläßlich ist dann diese Auskunft?


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