Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 76. Sitzung / Seite 100

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Punkt und Beistrich für Beistrich erklärt worden sind. Nur: Sie haben es nicht verstanden, Herr Kollege! (Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Da alle Punkte Punkt für Punkt erklärt worden sind, sind auch die Anwürfe, die in Ihrer Dringlichen heute vorgenommen worden sind, wie Seifenblasen zerplatzt. (Abg. Mag. Stadler: Ich möchte wissen, was Sie glauben!) Nehmen Sie sich halt nachher das Protokoll zur Hand, wenn Sie wissen wollen, was ich gesagt habe.

Übrigens: Geblieben ist von diesen Anschuldigungen eigentlich nur Schaum. Wenn ich mir den Part zur Kontrollbank anschaue, dann muß ich sagen: Es reichen die 5 Minuten Redezeit nicht aus, all die Fehleinschätzungen, die Fehler, die Halbwahrheiten und die eigenartigen Schlüsse, die Sie da ziehen, zu entkräften.

Wenn man sich aber vorstellt, daß die Freiheitlichen hinter jedem wirtschaftlichen Vorgang sofort einen kriminellen Akt, einen Skandal, eine Packelei, eine Vertuschung wittern, so könnte man fast zur Auffassung gelangen, daß Sie offensichtlich in Ihren Reihen mit solchen Methoden bestens vertraut sind. Wohlgemerkt, ich unterstelle es Ihnen nicht. Aber der Volksmund sagt: Der Schelm denkt so, wie er ist.

Es sind daher nicht die Regierungsparteien ... (Abg. Aumayr: Herr Kollege Stummvoll war auch ...!) Vereinnahmen Sie nicht andere Kollegen, die können für sich selber reden.

Nicht die Regierungsparteien sind es, die angeblich dem Ansehen unseres Landes schaden, sondern Sie ramponieren eigentlich mit Ihren Anwürfen, Halb- und Unwahrheiten die Stellung des Bankplatzes Österreich. (Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen.) Das finde ich überhaupt nicht witzig oder komisch. – Wie "dienlich" gerade einem Geldinstitut und dem ganzen Geldsektor diese dauernde Debatte ist, das werden Sie wissen, wenn nicht, dann lassen Sie es sich von jemandem erklären, der dort beschäftigt ist. (Anhaltende Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte Ihnen, da Sie nicht zuhören können, den Kommentar aus den "Oberösterreichischen Nachrichten", den Ihnen der Kollege Nowotny heute vormittag schon vorgelesen hat, noch einmal vorlesen, damit Sie ihn jetzt vielleicht doch hören. (Abg. Mag. Stadler: Sie sind mit diesem Thema überfordert!) Ich zitiere: "Wenn schon von Hochverrat die Rede ist, ist es nicht eher Verrat, wenn ein führender Politiker wider Wissens ein solches Theater veranstaltet zu Lasten der Reputation des Bankplatzes Österreich und zum Schaden der führenden Banken." (Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Dem ist absolut nichts hinzuzufügen! (Beifall bei der SPÖ.)

16.00

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Firlinger. – Bitte.

16.00

Abgeordneter Mag. Reinhard Firlinger (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Kollegin Huber hat sich redlich bemüht, würde ich sagen, aufzuklären und zu retten, was zu retten ist, aber es ist leider völlig in die Hose gegangen. (Ruf bei den Freiheitlichen: In den Rock!)

Meine Damen und Herren! Vor allem für die Kollegin Huber möchte ich aus meiner Sicht noch einmal darlegen, worum es da wirklich geht. Den tragischen Selbstmord des Bankmanagers Gerhard Praschak vor einigen Wochen, der diese Republik erschüttert hat, nehmen wir zum Anlaß, alle Mosaiksteine, die es da gibt, aneinanderzufügen, und das kann, meine Damen und Herren, nur ein Untersuchungsausschuß und sonst nichts anderes bewerkstelligen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsfraktionen – insbesondere die SPÖ – haben versucht, den Selbstmord des Herrn Praschak im nachhinein als Akt eines Verrückten


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