Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 98. Sitzung / Seite 144

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Frau Ministerin! Ich glaube, das ist ein wesentlicher Grund. Grundfähigkeiten, die notwendig sind, wie auch die Kollegin vorhin angesprochen hat, damit die Lehrlinge unterkommen, gehen verloren. Das ist sicherlich ein wesentlicher Grund, daß die Kinder nicht mehr so untergebracht werden können. (Beifall bei den Freiheitlichen.) – Danke für den längst verdienten Applaus!

Einigermaßen verwundert, Frau Ministerin, bin ich über Ihre Bemerkung im Ausschuß betreffend die arbeitslosen Lehrer. Es wurde Ihnen vorgeworfen, es gebe 7 000 arbeitslose Lehrer, worauf Sie festgestellt haben, beim Arbeitsmarktservice seien nur 1 800 gemeldet. Also wo sind diese arbeitslosen Lehrer?

Frau Ministerin! Wie Sie wissen, hat es keinen Sinn für einen Lehrer, der noch nie gearbeitet hat, sich arbeitslos zu melden, weil er keine Arbeitslose bekommen kann, da er ohnehin noch nie gearbeitet hat. Man sollte von dieser Stelle aus die arbeitslosen Lehrer einmal auffordern, sich zu melden, damit man die tatsächliche Zahl einmal erheben kann. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sehr geehrte Frau Ministerin! Zum Abschluß mein alter Vorschlag: Man müßte sich einmal die Schulen anschauen – ich habe auch im Ausschuß darauf hingewiesen –, die noch zusammengelegt werden könnten. Ich weiß aus meiner Heimatgemeinde, da sind zwei Hauptschulen und zwei Volksschulen jeweils in einem Gebäude untergebracht. Ich nehme an, daß es Synergieeffekte gibt, ich weiß aber, daß es dann, wenn man die zwei Schulen zusammenlegen würde, zu einer Erhöhung der Schülerzahl und über die Teilungszahl natürlich zu höheren Klassenschülerzahlen und auch zu einer Verringerung der Lehrerposten käme. Daher ist mit erheblichem Widerstand der Interessenvertretung der Lehrer zu rechnen.

Ich glaube aber, daß es sich auszahlen würde, diese Sache zu untersuchen. Wo gibt es noch Synergiemöglichkeiten? Wo gibt es Einsparungsmöglichkeiten? – Die Einsparung kann aber natürlich nicht zu Lasten der Schüler gehen. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.31

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Amon. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

18.31

Abgeordneter Werner Amon (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Ein wenig verwundert bin ich doch über die Ausführungen des Abgeordneten Schöggl, der die Situation so darzustellen versucht, als ob die Bundesregierung für das Problem verantwortlich sei, das wir bei den arbeitslosen Junglehrern haben. Im Gegenteil: Die Bundesregierung hat durch ein spezielles Angebot an ältere und auch an junge Lehrer ausdrücklich versucht, Maßnahmen zu setzen, um diesem Problem entgegenzuwirken. Man muß aber auch bei der Wahrheit bleiben: Wahr ist, daß seit über zehn Jahren hinlänglich bekannt ist, daß es äußerst schwierig ist, wenn man ein Lehramtsstudium absolviert hat, danach sofort eine Anstellung zu finden. Bleiben wir also seriös!

Herr Abgeordneter Grollitsch hat heute von einem fahrenden Zug gesprochen, an dem unterschiedliche Waggons hängen. Ich habe den Eindruck gehabt, er ist zu spät auf den Bahnhof gekommen und hat den Zug nur noch von hinten gesehen.

In Wahrheit macht es Freude, zum Unterrichtsbereich zu sprechen, weil sowohl die Maßnahmen, die in der jüngeren Vergangenheit getroffen worden sind, als auch die Maßnahmen, die auf dem Tisch liegen, durchaus positiv zu bewerten sind. Man kann nicht oft genug daran erinnern, was unter Unterrichtsministerin Gehrer in letzter Zeit passiert ist. Ich denke an die Behindertenintegration, ich denke an die Anerkennung von Schulbesuchen im Ausland, ich denke an die Lockerung des Werbeverbots, und ich denke an massive Fortschritte im Zusammenhang mit der Autonomie der Schule.

Gerade in diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß das Paket zur Teilrechtsfähigkeit, das nunmehr durch den Ministerrat gegangen ist, eine äußerst erfolgreiche Maßnahme ist. Damit wird den Schulen tatsächlich Autonomie, Handlungsspielraum geboten. Auch da sehen die Frei


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite