Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 106. Sitzung / Seite 81

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Ich begrüße auch die Entscheidung der WTO, daß das gegenüber den Amerikanern verhängte Importverbot von hormonbehandeltem Fleisch aufrechtbleiben kann. Auch in diesem Fall hat sich Österreich durchgesetzt. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Für die Zukunft unserer Bauern wird auch wichtig sein, daß wir starke Vermarktungseinrichtungen haben, die in Österreich und auch in Europa verkaufen können. Ich habe bei der Grünen Woche in Berlin gesehen, daß Österreich da sehr präsent ist und im internationalen Konzert mitspielen kann.

Ein weiterer Punkt – ich habe das in meiner Rede schon erwähnt – sind die betriebswirtschaftlichen Maßnahmen, die immer wieder gesetzt werden müssen, auch durch vernünftige Investitionen. Es müssen in Zukunft insbesondere auch die Maschinenringe verstärkt genutzt werden.

Der Arbeitsplatz Bauernhof hat einen wichtigen Stellenwert für die Gesellschaft. Rund 600 000 Arbeitsplätze hängen an ihm. Österreich wird auch in Zukunft nicht ohne Bauern auskommen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Freund begibt sich zu dem auf der Regierungsbank sitzenden Bundesminister Mag. Molterer und reicht diesem die Hand.)

13.15

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Brix. – Bitte, Herr Abgeordneter.

13.15

Abgeordneter Otmar Brix (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ein Kapitel in diesem sehr umfangreichen Grünen Bericht betrifft die Landwirtschaft und die Umwelt. Einige Umweltprobleme wurden heute bereits kurz angesprochen.

Ich glaube, daß die ökologischen Problemfelder in jüngster Zeit immer stärker feststellbar sind. Ein Beispiel dafür ist der Wald. Meine Damen und Herren! Gerade der Wald ist in letzter Zeit immer mehr neuen Schadstoffbelastungen ausgesetzt. Wir brauchen aber gerade den verstärkten Schutz des Waldes. Daher möchte ich hier eine Forderung wiederholen, die ich schon einmal von diesem Pult aus vorgetragen habe, nämlich daß es zu einer wesentlichen Reduzierung der überhöhten Wildbestände kommt. Dadurch wird vor allem die Sanierung der Schutzwälder, die besondere Priorität genießen soll, maßgeblich beeinflußt. Wir brauchen diese Reduzierung des Wildbestandes. (Abg. Dr. Graf: Wenn Sie in die Regierung kommen, dann packen Sie es an!) Ihr Zwischenruf ist nicht gerade sehr sachbezogen, was die Reduzierung des Wildbestandes betrifft. Wir machen uns Gedanken darüber, und ich weiß, daß das sehr oft in Widerspruch zu anderen Interessengruppen steht. Wenn wir aber für das Interessengebiet Wald eintreten, dann müssen wir auch für eine Reduzierung des Wildbestandes eintreten.

Ein anderes Beispiel ist die Wasserwirtschaft. Die langfristige Sicherung der Wasserversorgung hat oberste Priorität, aber auch artgerechte Biotope und Erholungsräume sind Schwerpunktaufgaben. Wir müssen auch gegensteuern, damit vor allem im Grundwasser nicht weiterhin Schadstoffe infolge von Stickstoffverbindungen und hohen Atrazinkonzentrationen auftreten. Vor allem beim intensiven Ackerbau müssen wir diesbezüglich Maßnahmen treffen.

Sehr gut angenommen wurde das ÖPUL-Programm. Daher bin ich wirklich sehr froh, daß der Herr Bundesminister eine Erweiterung des Umweltprogramms heute hier zugesagt hat. Damit konnten die Bauern einiges erreichen.

Aber für etwas müssen wir uns in Zukunft verstärkt einsetzen – ich glaube, das ist heute noch nicht angesprochen worden –, und zwar für die nachwachsenden Rohstoffe, die zu einer neuen Einkommensbasis für die Landwirtschaft führen. Diesen Zielpunkt sollten wir im Sinne einer Verbesserung für die Landwirtschaft stärker ansprechen.

Herr Bundesminister! Abschließend: Wir stehen zu Ihrem Vierpunkteprogramm und möchten es mit Ihnen mittragen. Wir Sozialdemokraten glauben nur, daß bei diesen vier Punkten auf einen zentralen Punkt vergessen wurde. Vielleicht könnten wir diese vier Eckpunkte, die Sie heute


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