bende Verfahren einzugreifen – demonstrativ einige wenige aufgezählt. (Rufe bei den Freiheitlichen in Richtung ÖVP.)
Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Ich darf vielleicht unterbrechen. – Ich glaube, es wäre optisch nicht sehr gut, wenn das Protokoll bei diesem Bericht "Heiterkeit" vermerken würde. – Danke schön. (Abg. Mag. Stadler: Das hat einen anderen Grund!) Der im Protokoll aber nicht aufscheinen wird. (Abg. Gaugg: Der Klubobmann der ÖVP schläft beim Bericht! – Abg. Mag. Stadler: Er schläft beim Bericht des Ministers! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Brauneder gibt das Glockenzeichen.)
Ich bitte um Aufmerksamkeit! – Wenn Sie bitte fortsetzen, Herr Minister!
Bundesminister für Inneres Mag. Karl Schlögl (fortsetzend): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich wiederhole, daß der Tatverdacht gegen Franz Fuchs auf einer dichten Indizienkette und – wie die Ermittler meinen – auch auf einigen Sachbeweisen beruht. An Indizien seien demonstrativ einige wenige aufgezählt.
Dazu gehört das bereits angeführte Ergebnis der Wasseruntersuchung, das zwei Erkenntnisse gebracht hat: erstens den Hinweis, daß das Wasser, mit dem der Bombensockel von Oberwart angemischt wurde, aus Gralla stammte; zweitens, daß der Sockel im Arbeitsraum des Franz Fuchs angefertigt worden sein muß, was sich aus dem Tritiumgehalt des Wassers ergibt, zu dem sich Vergleichswerte nur in diesem Gebiet feststellen ließen.
Die Auswertung der sichergestellten, handschriftlich verfaßten Schaltpläne, elektrischen Meßreihen sowie Detailbeschreibungen zum Aufbau von Briefbomben und anderer Sprengvorrichtungen ergab, daß es sich hiebei um teilweise exakte Übereinstimmungen mit den aufliegenden Ergebnissen der kriminaltechnischen Untersuchungen bereits verübter Anschläge handelt. Schaltpläne der Anschläge Oberwart, Klagenfurt, Stinatz und der Briefbombenanschläge der Serien V, V und VI konnten ebenfalls sichergestellt werden.
Die im Zuge der Hausdurchsuchung vorgefundenen, teilweise bereits verarbeiteten elektronischen Bauteile beziehungsweise Schaltungen, eine als Blumentopf getarnte Sprengfalle, mehrere mit Sprengstoff gefüllte Rohre, zwei als Zündauslöser manipulierte Wecker und eine funktionsfähige Auslöseelektronik für Sprengkörper stehen in auffälligem Konnex zu den zwischen 1993 und 1996 eingesetzten Sprengvorrichtungen.
In einer Bleistiftskizze, die ebenfalls im Arbeitszimmer des Franz Fuchs gefunden wurde, wurde die detailgetreue Verlegung der Auslösedrähte der Briefbombenserien I, II und IV dargestellt.
Die in der Wohnung des Verdächtigen sichergestellten Sprengstoffe Nitroglycerin und Nitrozellulose sowie die Initialsprengstoffe Silberfulminat und Quecksilberfulminat wurden in sämtlichen der "BBA" zuzuordnenden Anschlägen verwendet. Das von Franz Fuchs in Eigenregie synthetisierte Nitroglycerin dürfte in chemischer Reinheit und Zusammensetzung jenen der Briefbombenserie vom Dezember 1993 entsprechen.
Die von Franz Fuchs verwendete EDV-Anlage wurde durch selbstgeschriebene Arbeitsprogramme erweitert und für die Verschlüsselung von Textstellen adaptiert.
Ein im Zuge der Hausdurchsuchung vorgefundenes, mehrseitiges, handschriftlich redigiertes Schriftstück weist signifikante Übereinstimmungen hinsichtlich Stil, Verbalzynismus, thematischer Grundsatztextierung und EDV-mäßiger Formatierung mit bereits veröffentlichten und von der Täterschaft verfaßten Bekennerschreiben auf.
Die Gutachten, die seitens des Landesgerichtes Graz in Auftrag gegeben wurden, untermauern, daß das Ergebnis der Ermittlungen der Sicherheitsbehörden richtig ist, und stützen den Verdacht gegen Franz Fuchs.
Das Ergebnis des bereits erwähnten Wassergutachtens – es handelt sich um eine Restwasseruntersuchung und eine Isotopenfeststellung –, das durch drei Forschungszentren in Österreich