Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 136

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Damen und Herren, woraus besteht denn Schule? – Schule besteht aus unseren guten Lehrerinnen und Lehrern (Beifall bei ÖVP und SPÖ), Schule besteht aus leistungsbereiten Lehrerinnen und Lehrern, Schule besteht aus Lehrerinnen und Lehrern, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln und weiterzubilden. Über 70 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer nehmen jährlich die Weiterbildungsangebote in Anspruch.

Ich meine, es ist ein Akt der Selbstverständlichkeit, daß diese Personalkosten im Budget gesichert sind, und es haben sich auch alle Lehrerinnen und Lehrer verdient, daß sie ihre Biennalsprünge und ihre Vorrückungen bekommen. Deswegen – so meine ich – sollte man diese Personalkosten als Positivposten ansehen, als Investitionen in die Lehrerschaft, als Investitionen in die Zukunft unserer Jugend. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

18.31

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Vielen Dank, Frau Bundesministerin.

Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Riepl. 13 Minuten Restredezeit. – Bitte.

18.31

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ich bin Ihnen, Frau Bundesministerin, dankbar für die letzte Bemerkung, daß Schule aus engagierten Lehrern besteht, ich möchte dem aber noch hinzufügen, daß Schule aus meiner Sicht auch aus Schülern und Schülerinnen besteht, die Förderung brauchen, die Unterstützung brauchen, die Nachsicht brauchen, die in Wirklichkeit unsere ganze Zuneigung brauchen. Drittens besteht Schule aber auch aus der Zusammenarbeit mit den Eltern, mit den Elternvereinen, mit den engagierten FunktionärInnen und all jenen, die sich dieses Bereiches annehmen. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr verehrte Damen und Herren! Unser duales Ausbildungssystem wird von vielen als wichtig angesehen, und meine Fraktion gehört dazu. Dieses System von betrieblicher und schulischer Ausbildung ist allerdings auch betreffend der Finanzierung in Frage gestellt. Immer mehr stellt sich die Frage: Wer zahlt was?, und in der politischen Diskussion sind wir mit dieser Frage konfrontiert.

Klar ist: Die betriebliche Ausbildung zahlt der Betrieb, denn dieser hat ja auch den Nutzen davon. Vielleicht nicht gleich, aber sicherlich im Laufe der Lehrzeit und auf jeden Fall danach kommt ihm der von ihm gut ausgebildete Facharbeiter zugute. Die schulische Ausbildung bezahlt die Gesellschaft, die bezahlen wir, die bezahlt der Staat, und ich meine, bei dieser Trennung soll es auch bleiben.

Wenn andererseits Kosten immer stärker als Belastung angesehen werden, insbesondere von der Wirtschaft, dann sollte man auch darüber nachdenken, wie man zu einem Kostenausgleich kommen könnte, und zwar innerhalb der Wirtschaft, denn wir haben es ja mit Betrieben zu tun, die nicht ausbilden, und mit Betrieben, die eben traditionellerweise und aus Überzeugung ausbilden. Ich meine also, ein Kostenausgleich könnte zu einer langfristigen Finanzierung der Ausbildung führen und endlich auch die ewige Diskussion und das ewige gegenseitige Vorrechnen dessen, wer was bezahlt, im Sinne der Betroffenen beenden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Die Österreichische Gewerkschaftsjugend hat vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit einen diesbezüglichen Vorschlag für einen Lastenausgleich vorgestellt, und ich meine, dieser Vorschlag ist eine gute Diskussionsgrundlage für die künftige Finanzierung unserer Lehrlingsausbildung. (Beifall bei der SPÖ.)

18.34

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Tichy-Schreder. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

18.34

Abgeordnete Ingrid Tichy-Schreder (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine sehr verehrten Kollegen und Kolleginnen! Österreichs Ausbildungssystem braucht einen internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Im "Global Competitiveness Report ‘97" liegt Österreich


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