Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 139

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tiert sich die Leitbildentwicklung in der Wirtschaft an der Institution und nicht an den Personen. Also ich sehe das bisherige Vorgehen bloß als ersten Schritt.

Und schließlich müssen wir uns, weil wir bezüglich Prognostik und Vorhersage betreffend die Notwendigkeiten und Qualifikationen der Zukunft so wenig sagen können, auf die Hauptaufgabe von Schule konzentrieren und dürfen uns nicht durch selbstgeschneiderte Leitbilder überfordern.

Für die Lehrerausbildung habe ich einen schönen Satz: Höchste Qualifikation! Denn der muß viel wissen, der andere lehren will, mit wenig Wissen weise zu werden. – Das kann das Konzept für 1999 sein. (Beifall bei der ÖVP.)

18.43

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schwemlein. 8 Minuten Restredezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Grabner: Er braucht nur 6!)

18.43

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Hohes Haus! Aus Solidarität gegenüber meiner Nachrednerin werde ich meine Redezeit verkürzen. Daher nur ein Appell an Sie, Frau Bundesministerin: Ich bitte Sie, uns so rasch wie möglich ein Handling vorzulegen, wie wir mit all den jungen Leuten umgehen sollen, die davon bedroht sind, keinen Lehrplatz zu bekommen. (Abg. Großruck: Frag den Klima! Das weiß der Klima!)

Ich glaube, daß wir uns alle dahin gehend einig sind, daß es nicht wichtig ist, ob jemand heute in einem Betrieb ausgebildet wird, in einer Lehrwerkstätte, über eine Stiftung oder wie immer: Das Entscheidende ist, daß junge Menschen eine Perspektive haben, eine Zukunft haben und wir ihnen jene Ausbildung zukommen lassen, die sie zur Bewältigung ihrer Probleme in der Zukunft brauchen. (Beifall bei der SPÖ.)

18.44

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Amon. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

18.44

Abgeordneter Werner Amon (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Schwemlein! Diese Frage hätten Sie wohl besser nicht der Frau Bundesministerin stellen sollen, sondern dem Herrn Bundeskanzler. Er hat ja diese berühmte Arbeitsplatzgarantie abgegeben. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich habe schon damals kritisiert, daß es nicht seriös sei, eine solche Garantie abzugeben. Selbstverständlich gibt es ein umfassendes Bemühen, und es ist auch positiv im Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung umgesetzt worden, aber letztlich ist es nicht besonders seriös, eine derartige Garantie abzugeben. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

Es ist ganz interessant, daß heute insbesondere von den Oppositionsparteien massiv kritisiert wird, daß es zu einer Erhöhung des Bildungsbudgets kommt. Das tut offensichtlich weh. Ich hätte gerne die Debatte erlebt, die stattgefunden hätte, wenn es eine Reduktion gegeben hätte. Es ist erfreulich, daß wir eine deutliche Erhöhung des Bildungsbudgets haben, nämlich um 3,2 Milliarden Schilling, und das ist sicherlich mit ein Verdienst unserer Frau Bundesminister.

Daß die Schule, so wie sie sich darstellt – auch das sei noch kurz angesprochen –, so schlecht nicht sein kann, hat Herr Abgeordneter Schöggl bestätigt, indem er meinte, man möge 100 Prozent Zustimmung bei den Eltern anstreben, denn derzeit gebe es eine Zustimmung von nur 91 Prozent. – Bitte, 91 Prozent Zustimmung kann sich, glaube ich, jeder in dem Bereich, in dem er tätig ist, nur wünschen! (Beifall bei der ÖVP.)

Ganz kurz, weil ich auch einem Kollegen noch Redezeit übriglassen möchte: Ich glaube, daß wir weiterhin sicherstellen müssen, daß es uns gelingt, in der Schule verstärkt die Praxisorientierung unterzubringen – ich denke etwa an die Einrichtung von Übungsbüros oder betriebswirtschaftlichen Praktika –, denn das führt letztlich auch dazu, daß Abgänger von


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