Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 13. Sitzung / Seite 169

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Opposition war. Wir haben schon in der Opposition sehr viel Positives einbringen können, und wir haben auch am Regierungsprogramm positiv mitgewirkt, damit wir eben für die nächsten Jahre etwas Positives haben. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Mit Beiräten, Kontrollen und Sanktionen werden wir Bauern nicht weiterkommen. Wir kommen hingegen weiter mit einem positiven Programm. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

19.35

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schwemlein. – Bitte.

19.35

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Einen Satz vorweg: Es gibt die gute Sitte hier im Hause, die Jungfernrede eines Abgeordneten nicht durch Zwischenrufe zu stören. (Abg. Dr. Khol: Du hältst ja keine Jungfernrede!) Mein Vorredner hat heute seine Jungfernrede hier herinnen gehalten, daher habe ich mich an dieser guten Sitte orientiert. Aber soviel ich weiß, ist es so, dass auch dem Jungfernredner empfohlen wird, bei seiner Wortwahl entsprechend sanfter vorzugehen. (Abg. Böhacker: Ja, ja, Herr Oberlehrer! – Abg. Schwarzenberger: Er ist Berufsschullehrer, nicht Oberlehrer!) Ich muss Ihnen, meine Damen und Herren, leider eines mitteilen: Er ist eine absolute Bereicherung. Kollege Hornegger kommt auch aus meinem Wahlkreis. Sie sehen also, welche Vielfalt an Mandataren es im Innergebirg gibt. (Beifall bei der SPÖ.)

Nun zum Bereich ländliche Entwicklung. Es hat sich Kollege Pirklhuber sehr sachlich mit den Kernbotschaften auseinander gesetzt, und ich sehe keinen Sinn darin, ihn nun zu wiederholen. (Abg. Prinz: So ein Oberlehrer! Es steht Ihnen nicht zu, einen Kollegen zu beurteilen!)  – Lieber Kollege! Ich weiß zwar nicht, was du bist, aber ich bin sicherlich Oberlehrer wie so viele andere Oberlehrer in Österreich. Ich kann nichts dafür, das ist eine Berufsbezeichnung. Das ist so! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Fischl: Das ist aber kein gutes Merkmal für einen Berufsstand, wenn Sie sich als "Oberlehrer" bezeichnen!)  – Herr Kollege Fischl! Sie wären auch Oberlehrer, wenn Sie in der Schule besser aufgepasst hätten! Heute ist es zu spät. Es nimmt Sie keiner mehr. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Wesentlich im Bereich ländliche Entwicklung ist – und ich komme aus der sensiblen Region Innergebirg, die Ihnen sicherlich allen bekannt ist –: Wir haben darauf zu schauen, dass wir die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts für die Zukunft sicherstellen. Wir haben darauf zu schauen, und auch wenn ich kein Bauer bin, habe ich die Verantwortung für eine gesamte Region mitzutragen. (Zwischenruf des Abg. Fischl. ) Ich tue das gerne, ich tue es schon deshalb gerne, um die kleinbäuerliche Struktur bei uns zu erhalten. Wenn Sie das nicht tun wollen, ich tu es gerne. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Fischl: Hoffentlich nicht!)

Es geht des Weiteren auch darum – und das ist mir ein ganz wichtiger Punkt, Herr Bundesminister –, danach zu trachten, den in der Landwirtschaft tätigen Menschen jene Chancen zu bieten, die sie brauchen, damit auch ihre Arbeit eine Sinnhaftigkeit, was faire Einkommen betrifft, aufweist. Da gibt es aber sehr wohl Dissonanzen, die ich Ihnen zur Kenntnis bringen möchte.

Tatsache ist, dass 41 Prozent der Betriebe in der Klasse bis 50 000 S im Durchschnitt Direktzahlungen in der Höhe von 22 526 S je Betrieb erhielten und einen Förderungsanteil von zusammen nur 9,3 Prozent. 41 Prozent der Betriebe 9,3 Prozent! (Abg. Schwarzenberger: Sie bearbeiten aber auch nur 4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche!)  – Lieber Georg! Ich habe die Zahlen vor mir liegen, aber du solltest nicht damit angeben, dass du die Großbauern vertrittst und ich als Nichtbauer die Kleinbauern vertrete. (Abg. Schwarzenberger: Nein!) Damit brauchst du nicht extra noch lautstark anzugeben! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich will von dieser Stelle aus diese Dissonanz aufzeigen und Ihnen das mit einer weiteren Zahl klarmachen. 65 Prozent ... (Abg. Fischl: Gerade haben Sie gesagt, Sie vertreten die Lehrer! Jetzt vertreten Sie die Bauern! Sie sind ein Universalgenie!)  – Danke für das Kompliment. Ich würde es nie wagen, das von mir zu behaupten, Herr Kollege Fischl. (Weitere Zwischenrufe.)


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