Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 127

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Sie hätten auf die Geisterstunde warten sollen!)

17.07

Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Aumayr zu Wort. – Bitte.

17.07

Abgeordnete Anna Elisabeth Aumayr (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen! Sehr geehrte Herren! Hohes Haus! Ich spreche jetzt zum Budget aus der Sicht der Frauen, und zwar ganz speziell aus der Sicht der Bäuerinnen, der Gewerbetreibenden, und ich spreche – Frau Kollegin Schasching, jetzt passen Sie einmal auf! – über die soziale Gerechtigkeit, die bisher bei der Regierung von SPÖ und ÖVP geherrscht hat.

Für die Berufsgruppe der Bäuerinnen und der Bauern endet nämlich jetzt, mit dieser neuen Koalitionsregierung der Freiheitlichen und der ÖVP, eine Zeit unglaublicher Diskriminierung und Ungleichbehandlung. Über die Krokodilstränen der Frau Ex-Ministerin Prammer können die Bäuerinnen und die Gewerbetreibenden ja nur lachen! Denn im Kopf und im Herz der Frauenministerin hat einzig und allein die Ideologie Regie geführt. (Zwischenruf der Abg. Mag. Prammer. )  – Das ist keine Unterstellung, sondern ich kann den Beweis dafür führen.

Frau Ex-Ministerin! Lange Zeit mussten die Bäuerinnen warten, bis Sie endlich etwas Ähnliches wie ein Karenzgeld bekommen haben. Das war aber bedeutend niedriger als das Karenzgeld für die unselbständigen Frauen und wurde auch zehn Jahre lang nicht erhöht, nicht einmal angepasst! Und dabei handelt es sich bei den Bäuerinnen ... (Abg. Wurm: Nein, Sie haben nicht zugehört! – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Prammer. )  – Sie haben jeden Antrag abgelehnt!

Dabei handelt es sich bei der Berufsgruppe der Bäuerinnen um Frauen, die in der Regel, Frau Kollegin Wurm – das werden Sie sich wahrscheinlich nicht vorstellen können –, eine Arbeitswoche von sieben Tagen haben, das sind Frauen, die einen 12- bis 14-Stunden-Tag haben, Frauen, die zu 95 Prozent ihre Eltern oder Schwiegereltern zu Hause am Hof pflegen! (Abg. Wurm: Und ihre Männer!) Und die Bäuerinnen haben – auch das ist eine große sozialpolitische Leistung, Frau Kollegin! – heute noch im Durchschnitt drei Kinder, während die Geburtenrate der österreichischen Durchschnittsfrau bei 1,2 Kindern liegt.

Wie wertvoll die Leistungen der Bäuerinnen für den ländlichen Raum sind, muss auch einmal gesagt werden! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sie alle, wir alle konsumieren diese Leistungen ganz einfach! Oder können Sie sich, sehr geehrte Damen und Herren von der SPÖ, vorstellen, wie es in den Dörfern ohne Bauernhöfe, ohne blumengeschmückte Fenster, ohne gepflegte Bauerngärten, ohne gepflegte Wiesen und Felder ausschauen würde? – Und trotz dieser enormen Leistungen dieser vielen tausend Bäuerinnen hat eine SPÖ-Frauenministerin nicht einmal ein Wort für diese Frauen übrig gehabt, geschweige denn eine politische Entscheidung in ihrem Sinn getroffen! (Zwischenruf der Abg. Mag. Prammer. )

Frau Kollegin Prammer, ganz im Gegenteil: Der Klassenkampf war immer zu Gast in Ihrem Ressort! Ich bin froh, dass diese Bundesregierung uns von dieser Ideologieministerin endlich befreit hat und mit diesen zahlreichen Ungerechtigkeiten Schluss gemacht hat! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Nun gibt es Gerechtigkeit beim Karenzgeld. Dadurch wird endlich ein Teil dieser Familienleistungen abgegolten.

Endlich kommt auch der Berufsschutz für Bäuerinnen. Jede Studie zeigt, dass der Gesundheitszustand der Bäuerinnen der schlechteste aller Berufsgruppen in unserem Lande ist. Und trotzdem war es bisher so, dass sie, wenn sie krank geworden sind, ihre Arbeit oder ihren Beruf als Bäuerin nicht mehr ausüben konnten und noch nicht 55 Jahre alt gewesen sind, nicht in die Frühpension gehen konnten, sondern sich außer Haus eine so genannte leichtere Arbeit suchen


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite