Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 24

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Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Stichwort Computer-Milliarde. Welche Vorhaben sind dazu im Einzelnen vorgesehen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Ministerin, bitte.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Aus den Mitteln dieser Computer-Milliarde wird ganz sicher nicht jedem einzelnen Schüler ein Laptop gekauft, das ist eine völlige Falschmeldung. Diese Computer-Milliarde muss zum Einsatz kommen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Die Steuerungsgruppe, die in meinem Ministerium eingerichtet wird, wird die dafür notwendigen Zielsetzungen festlegen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Dr. Glawischnig, bitte.

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig (Grüne): Frau Bundesministerin! Sie haben im Zusammenhang mit der Internet-Offensive der Bundesregierung vom Aufbau eines Info-Netzes für Volkskultur in Österreich samt Digitalisierung historischer Volkslied-Archive gesprochen. Meine Frage: Wann werden Sie analog zu den Bemühungen im Bildungsbereich ein Cultural Backbone, also ein elektronisches Rückgrat, auch im Kunst- und Kulturbereich mit einer möglichst großen Bandbreite, aber auch mit einem völlig offenen Zugang für jeden, der in diesem Bereich Information und Medienkunst machen möchte, schaffen? Wenn nein, warum nicht?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Frau Ministerin.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich glaube, dass sich diese Bereiche entwickeln, dass dies nicht von oben herunter von einem Ministerium gemacht werden soll – wir sind nicht mehr in einem alten Zentralstaat. Die Museen sind ausgegliedert und setzen die Ressourcen, die sie haben, auch für die Digitalisierung sehr zielführend ein.

Die anderen Bereiche der modernen Medienkunst entwickeln sich und haben ihre Berechtigung in unserer Zeit. Ich glaube aber nicht, dass man von oben herunter allen verordnen kann, dass sie jetzt sofort in diese Digitalisierung eintauchen müssen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Faul, bitte.

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Sehr verehrte Frau Ministerin! Sie haben uns Ihre grundsätzlichen theoretischen Überlegungen zum Umgang mit den Informations- und Kommunikationstechnologien übermittelt. Da ich im Budget 2000 dafür keine Bedeckung gefunden habe, gehe ich davon aus, dass die Eltern die Aufwendungen dafür selbst finanzieren müssen.

Meine Frage: Haben Sie Mittel vorgesehen, um einkommensschwächere Familien zu entlasten?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Ministerin, bitte.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wir werden den Familien sicher nicht Computer kaufen, sondern das Angebot wird im Zuge der Weiterentwicklung an den Schulen verbessert werden. Es gibt derzeit bereits an jeder Bundesschule einen Zugang zum Internet. Die weitere Entwicklung wird dann aus den Mitteln der Computer-Milliarde, die ab Herbst 2001 zur Verfügung stehen wird, vorangetrieben.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Schöggl, bitte.

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrte Frau Ministerin! Inwieweit werden die Vorgaben und Zielsetzungen durch den Rat von Lissabon auch das berufsbildende Schulwesen und den tertiären Schulbereich durchdringen, um dort entsprechend Fuß zu fassen und besser transportiert zu werden?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Beantwortung, Frau Minister.


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