Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 25

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Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Im berufsbildenden Schulbereich ist es wichtig, dass wir die Jugendlichen auf die neuen Berufe hin ausbilden. Wir haben entsprechende Schwerpunkte in den dritten Klassen der Handelsakademien, in den HTLs, in den HLWs gesetzt. Es ist auch ganz besonders wichtig, dass an den Universitäten in allen Ausbildungszweigen die modernen Medien mit einbezogen werden. Wir werden bei den neuen Studienplänen besonderes Augenmerk darauf legen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke. – Wir kommen zum letzten Fragethema. Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Cap. – Bitte.

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Bundesministerin! Meine Frage lautet:

28/M

Teilen Sie die Meinung des Direktors der Österreichischen Galerie, der in einem Interview mit der Zeitschrift "Format" (Nr. 14 vom 3. April 2000) zu den Vorwürfen des Rechnungshofes über die chaotische Geschäftsgebarung der Österreichischen Galerie meinte: "In einem privatwirtschaftlichen Unternehmen wäre das absolut nicht möglich gewesen!"?

Was kann er damit gemeint haben?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Ministerin, bitte.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Da müssen Sie den Herrn Direktor Frodl fragen. (Heiterkeit bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Sie haben dann gleich einen Grund, weiterzulachen. Glauben Sie, dass er dort noch die richtige Besetzung ist, oder wollte er damit andeuten, dass er in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen längst nicht mehr diese Funktion innehaben könnte und zurücktreten sollte?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Frau Ministerin.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich möchte dazu Folgendes feststellen: Der Rechnungshof hat aufgezeigt, welche Schwierigkeiten es gibt, wenn man durch die Kameralistik gebunden ist, wenn man praktisch die Eigenverantwortung zu wenig gestärkt hat, wenn die Strukturen nicht privatwirtschaftlich aufgebaut sind, wenn es in einem Betrieb nicht eigene Wirtschaftsführer gibt.

Ich bin sehr dankbar für das Aufzeigen dieser Mängel durch den Rechnungshof, denn dadurch hat der Rechnungshof unseren Weg, nämlich die Museen in wissenschaftliche Anstalten umzuwandeln, was wir ja eingehend diskutiert haben, eindeutig bestätigt. Er hat bestätigt, dass man mit privatwirtschaftlichen Methoden, aber unter Sicherung eines Budgets vom Staat her, diesen Museen praktisch die besten Möglichkeiten gibt.

Wir haben all diese Fragen, die vom Rechnungshof aufgeworfen worden sind, im Zuge der Umwandlung der Österreichischen Galerie in eine wissenschaftliche Anstalt bereits bearbeitet, und ich glaube, dass damit auch die Mängel abgestellt worden sind und Herr Direktor Frodl sehr wohl gezeigt hat, dass er fähig ist, eine derartige wissenschaftliche Anstalt zu führen. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Kurzmann, bitte.

Abgeordneter Dr. Gerhard Kurzmann (Freiheitliche): Frau Bundesminister! Der Direktor der Österreichischen Galerie vermisst zurzeit, wie er selbst sagt, 300 Werke, von denen einige in Ämtern und Ministerien lagern sollen. Wenn das bekannt ist, dann stellt sich natürlich die Frage: Woran scheiterte bisher die rasche Rückstellung dieser Kunstwerke?


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