Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 134

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dass man es ganz eng fasst und dass man nicht auch die Möglichkeit, einen Informatik-Manager heranzubilden, in dieses Studium mit hineinnimmt. Wir haben nun für drei Universitäten dieses Informatik-Lehramt bewilligt: für Salzburg, für Wien und für Klagenfurt. Ich freue mich, dass an den anderen Universitäten darüber nachgedacht wird und ernsthafte Pläne existieren – in Graz und in Innsbruck –, einen Informatik-Manager mit einem Bakkalaureat anzubieten. Das ist ein sehr wichtiger Weg, und das ist der richtige Weg für Bakkalaureatsstudien.

Alle anderen Bereiche, die angesprochen worden sind – sowohl das Finanzielle als auch die Möglichkeit, in Trimestern zu arbeiten –, sind Denkmodelle, in denen wir denken müssen. Ich bitte Sie wirklich, offen zu sein für diese Möglichkeiten zur besseren Nutzung der Infrastruktur und auch dafür, dass Studenten schneller studieren müssen und können. Wir müssen diese Möglichkeiten nicht für alle einführen, aber ich denke, bei der Flexibilität der Universität sollte es auch möglich sein, in Trimestern zu denken und das dort, wo es möglich ist, anzubieten, zugleich aber auch flexibel zu ermöglichen, dass Professoren und Professorinnen selbstverständlich auch die Zeit für Forschung haben. All diese Herausforderungen der Zukunft stehen vor uns, und ich meine, wir müssen diese Herausforderungen mit positivem Denken bewältigen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.43

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schöggl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

17.43

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minister! Zu den heute zu beschließenden Gesetzen, die ja erfreulicherweise Konsensmaterien sind, ist schon das Meiste gesagt worden. Es handelt sich im Wesentlichen um Fortschritte im universitären und Ausbildungsbereich. Vor allem bezüglich den Bereich Informatik-Management gibt es – wie Sie selbst gerade erwähnt haben – sicherlich einen großer Fortschritt, zumal die so ausgebildeten Lehrer in den jeweiligen Schulen auch als EDV-Systemberater eingesetzt werden können und auch die Fortbildung der Kollegen übernehmen.

Frau Minister! Nur noch eine Bemerkung, und zwar aus einer sehr persönlichen Sicht: Ein akademischer Grad ist einerseits eine hohe Verpflichtung im Dienste der Gesellschaft, er bringt aber andererseits selbstverständlich auch Vorteile, und zwar bringt er Vorteile im Sinne von Sozialprestige, Vorteile im Gehaltssystem und Vorteile in Bezug auf gesellschaftliche Anerkennung. Das hat selbstverständlich dazu geführt, dass sehr viele Personen einen akademischen Grad haben wollten. In diesem Zusammenhang hat eine gewisse inflationäre Entwicklung eingesetzt.

Vor allem bei dem unseligen MAS-Titel, zu dem es im anglikanischen Raum nichts Vergleichbares gibt, hat es doch Skurrilitäten gegeben. Ich bringe ein Beispiel dafür. Wenn zum Beispiel die Volkshochschule Ottakring (Abg. Edlinger: Was haben Sie gegen Ottakring?) – also wirklich nichts gegen Ottakring – berechtigt ist, den Master of Advanced Studies für internationale Genderforschung und feministische Politik zu vergeben, dann muss ich sagen: Das ist für mich eine Skurrilität, die in der Anwendung und in der Praxis wahrscheinlich wenig bringen wird. (Abg. Dr. Petrovic: Warum?) Genau so beschreibt es auch Herr Witzmann am 19. Juni in der "Presse", nachzulesen im Artikel "Wir, die Titelfetischisten". Ich denke, das ist eine Entwicklung, die abgestellt werden sollte.

Frau Minister! Mit unserer Unterstützung wird es Ihnen sicher gelingen, Ordnung in dieses Titel-Chaos zu bringen. – Glück auf! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.46

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist daher geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin das Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Gesetzentwurf in 225 der Beilagen.


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