Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 141

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Sie, obwohl Sie diese Diskussion nicht verursacht haben, in dieser Regierung Probleme geben wird, allein an die Motivation der Lehrer zu appellieren. Auf der einen Seite wird von einigen Teilen dieser Koalition – nicht von Ihnen, das wiederhole ich nochmals, aber doch – auf die mangelnde Arbeitsbereitschaft, auf Faulheit hingewiesen, auf der anderen Seite kommt die Forderung, die Lehrer sollen die Motivation einzig und allein selbst einbringen, sie selbst seien dafür verantwortlich, sich weiterzuentwickeln und weiterzubilden. – Das wird etwas zu wenig sein. (Beifall bei den Grünen.)

Um das auch strukturell darzustellen, haben wir auch heuer wieder eine Anfrage bezüglich der Daten eingebracht. Wir werden speziell im Herbst sehr genau nachfragen, wie sich der Sachverhalt im Zusammenhang mit den technischen Ausbildungen darstellt. Meine Information ist, dass nur ein Bruchteil derer, die in technische Ausbildungen gehen wollen, auch die Möglichkeit hat, solche Schulen zu besuchen, weil nach wie vor einfach viel zu wenig Plätze da sind.

Ich zitiere Sie nochmals – ich glaube, das ist richtig –: Sie haben gesagt, es habe jeder das Recht auf eine Ausbildung, aber Sie könnten nicht garantieren, dass jeder auch die Ausbildung bekommt, die er sich wünscht. Also wenn die Situation so ist, dass es in einem Bereich drastischen Arbeitskräftemangel gibt und geben wird, wenn die Situation so ist, dass wir uns überlegen müssen, wie wir diesem Arbeitskräftemangel beikommen können, dann ist es einfach dringend notwendig, hier wirklich initiativ zu werden.

Wenn es nach wie vor Überbelegungen von mehreren hundert Prozent gibt – so der Stand an den technischen Schulen zum Schulschluss –, dann wird es auch zu wenig sein, wenn Sie – zugegebenermaßen – neue Fachschulen oder auch neue höhere Schulen einrichten. Der Bedarf ist wesentlich größer. Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Es gibt den Wunsch der Schüler, es gibt den Bedarf der Wirtschaft, aber die Bereitschaft, das zu verwirklichen, ist nach wie vor nicht wirklich gegeben.

Letzter Satz zu den Klassenschülerhöchstzahlen. Kollege Amon! Wenn es tatsächlich so ist, dass die Klassenschülerhöchstzahlen in vielen Bereichen nicht ausgeschöpft werden, dann wäre es umso einfacher, deren Absenkung zu beschließen. Das steht heute nicht auf der Tagesordnung, aber wir sollten ernsthaft darüber diskutieren. Das wäre auch im Sinne Ihrer Argumentation oder der des Kollegen Schweitzer, der immer nach der Finanzierung gerufen hat. Es wäre Aufgabe der zuständigen Stellen, zu berechnen, was diese Maßnahmen kosten würden. Wenn es dabei auch nicht mehr um große Summen geht, sollte man doch überlegen, wie viel es kostet und wie es zu verwirklichen ist. Es wäre Ihre Aufgabe, diese notwendigen Unterlagen beizubringen. Mit den Möglichkeiten, die uns als Opposition zur Verfügung stehen, ist es ziemlich schwierig, genau zu berechnen, was das kosten würde. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.12

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich gebe bekannt, dass der soeben in seinen Kernpunkten erläuterte Abänderungsantrag der Abgeordneten Brosz und Genossen zur Regierungsvorlage 180 der Beilagen betreffend Unterrichtspraktikumsgesetz auch schriftlich überreicht wurde und genügend unterstützt ist. Er steht daher mit in Verhandlung.

Im Hinblick auf den Umfang des Antrages lasse ich ihn gemäß § 53 Abs. 4 der Geschäftsordnung vervielfältigen und verteilen. Im Übrigen wird dieser Antrag auch dem Stenographischen Protokoll beigedruckt werden.

Der Abänderungsantrag hat folgenden Wortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Brosz, Grünewald, Freundinnen und Freunde zur Regierungsvorlage (180 d. B.) betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Unterrichtspraktikumsgesetz geändert wird, i. d. F. des Ausschussberichtes 220 d. B.


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